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Eine neue Corona-Studie sorgt in Spanien für Aufsehen. Demnach sollen wesentlich mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert sein als bisher angenommen. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit sind bereits über 4.3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, more als 295.000 Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind is über 7,800 Todesopfer. Viele Länder weltweit haben dennoch damit begonnen, die Einschränkungen zur Bekämpfung von Covid-19 schrittweise wieder zu lockern.
Spanien: Offenbar zehnmal so viel Infizierte wie bisher bekannt
In Spanien deutet eine Studie darauf hin, dass 2,3 Millionen Menschen und damit zehnmal mehr als offiziell bekannt mit dem Virus infiziert sind. Bei der Erhebung seien 90,000 Personen in 36,000 Haushalten getestet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Dabei habe sich gezeigt, dass hochgerechnet fünf Prozent der Bevölkerung infiziert sei, was bei 45 Millionen Einwohnern rund 2.3 Millionen bedeute. Nach offiziellen Angaben gibt is etwas weniger als 230,000 Covid-19-Fälle in Spanien.
They are suchen Forscher auf der ganzen Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus. (Symbolbild) (Quelle: imago images)
Von Trump angepriesener Test möglicherweise stark fehleranfällig
Ein von US-Präsident Donald Trump angepriesener Schnelltest zum Coronavirus hat eine möglicherweise sehr hohe Fehlerquote. Laut einer am Mittwoch bekannt gewordenen Studie des Forschungszentrums NYU Lagone Health in New York sind Negativergebnisse des Tests in bis zu knapp der Hälfte der Fälle unzuverlässig. Trump hat den Test des US-Pharmakonzerns Abbott Laboratories wiederholt gerühmt. Der Test wird auch im Weißen Haus selber angewendet. Der Test liefert positive Ergebnisse in fünf Minuten und negative Ergebnisse in 13 Minuten.
Laut den Forschern von NYU Lagone Health waren 48 Prozent der negativen Testresultate unzuverlässig, wenn das für den Abstrich benutzte Stäbchen trocken war – ein trockenes Stäbchen wird von Abbott empfohlen. Wurde das Stäbchen in Flüssigkeit gelagert, war demnach etwa ein Drittel der Negativergebnisse fehlerhaft. Die Studie wurde bisher nur vorläufig veröffentlicht. Sie muss noch von anderen Forschern gegengeprüft werden.
Abbott wies die Ergebnisse der Untersuchung zurück. Das Unternehmen habe mehr als 1,8 Millionen der Tests verteilt und bei nur 0,02 Prozent Rückmeldungen über fehlerhafte Negativergebnisse erhalten, sagte ein Konzernsprecher. Nach seinen Angaben zeigte eine andere Studie durch die Universität von Detroit eine Zuverlässigkeitsrate des Tests von 98 Prozent.
Elefantendame reist trotz Corona-Restriktionen von Argentien nach Brasilien
Eine betagte Elefantendame ist trotz der Corona-Restriktionen von Argentinien nach Brasilien gereist, wo sie den Rest ihrer Tage verbringen soll. Die schätzungsweise 50 Jahre alte Mara traf am Mittwoch nach viertägiger Reise in einem Elefantenreservat im brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso ein, wie die Betreiber des Schutzgebiets im Onlinenetzwerk Facebook mitteilten. Dort nahm die asiatische Elefantendame zur Erholung erstmal ein Wasser- und Schlammbad.
Maras Transport im Container hatte wegen der Pandemie unter besonders strikten Schutzvorkehrungen stattgefunden, um das Tier sowie das begleitende Personal vor einer Ansteckung zu schützen. In dem Park innerhalb der Hochebene Chapada dos Guimarães wird die fünfeinhalb Tonnen schwere Mara deutlich mehr Auslauf haben als in dem relativ kleinen Ökopark von Buenos Aires, in dem sie in den vergangenen 15 Jahren gelebt hatte.
Das Reservat in der Chapada dos Guimarães ist 1,133 Hektar groß. Das Schutzgebiet für Elefanten wurde vor vier Jahren mit finanzieller Unterstützung der US-Organization Global Sanctuary for Elephants gegründet und ist das einzige seiner Art in Lateinamerika. In ihrer neuen Heimat wird Mara mit drei Artgenossen zusammenleben. Mara wurde in Indien geboren und musste in ihren jüngeren Jahren als Zirkustier arbeiten.
China meldet drei Neuinfektionen
China meldet drei neue Coronavirus-Fälle, nach sieben tags zuvor. Alle neuen Infektionen seien lokal übertragen worden – zwei in der nordöstlichen Provinz Liaoning und einer in der Provinz Jilin, teilen die Gesundheitskommissionen des Landes mit. Die Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Personen liegt nach offiziellen Angaben nun bei 82,929, die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4,633.
Paul-Ehrlich-Institut rechnet mit ersten Impfstoff-Kandidaten Ende 2020
Der Präsident des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres konkret über die Zulassung eines Impfstoffes gesprochen werden könne. “Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland drei weitere klinische Prüfungen von Impfstoffkandidaten geben wird”, sagt Cichutek in einem Interview mit der Zeitung “Mannheimer Morgen”.
Ab Herbst könne is bereits Prüfungen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit des Impfstoffes geben. “Wenn all diese klinischen Prüfungen positiv ausfallen, unterhalten wir uns gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres darüber, wie man in Richtung einer Zulassung kommt.” In der Zwischenzeit benötigten wir andere Maßnahmen, um die Pandemie zu unterdrücken und könnten weitere Therapien überprüfen, sagt Cichutek. Als Beispiel nennt der Biochemiker die Behandlung mit dem Blutplasma genesener Covid-19-Patienten, die Antikörper gegen das Virus enthielten.
Trump fordert Öffnung der Schulen ab dem Herbst
Schulen und Universitäten in den USA sollten nach Ansicht von Präsident Donald Trump trotz der Coronavirus-Pandemie ab dem Herbst wieder für den Unterricht öffnen. Das neue Schuljahr solle wie geplant losgehen, zumal das Coronavirus “sehr wenig Auswirkungen” auf jüngere Menschen habe, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die Entscheidung zur Lockerung der Corona-Auflagen liege bei den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten, Schulen seien dabei aber wichtig, erklärte Trump. “Ein Staat ist nicht offen, wenn die Schulen nicht geöffnet sind”, sagte er.
Trump macht Druck auf die Gouverneure, die von ihnen erlassenen Ausgangsbeschränkungen zu lockern, damit sich die US-Wirtschaft erholen kann. Viele Bundesstaaten haben ihre Auflagen seit Anfang Mai bereits gelockert – obwohl die Pandemie in vielen Landesteilen noch nicht unter Kontrolle ist. Andere Staaten und Städte, darunter zum Beispiel die Hauptstadt Washington und die stark betroffene Metropole New York, wollen ihre Auflagen frühestens im Juni lockern.
Trump weist Warnungen Faucis als “nicht vertretbar” zurück
US-Präsident Donald Trump hält die Warnungen des Gesundheitsexperten und Beraters Anthony Fauci vor den Risiken einer zu schnellen Wiedereröffnung der Wirtschaft für “nicht vertretbar”. “Für mich ist es keine vertretbare Lösung”, sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus. Er sei von der Ansicht Faucis überrascht. Der Leiter der des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) hatte zuvor bei seiner Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Senats ausgesagt, dass sich der Staat bis zum Vierliegen eine Impustoffes auf die bewährten Maüngen Eine zu frühe Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens könne nicht nur Menschen, sondern auch die Erholung der Wirtschaft gefährden.
Pharmariese Sanofi will Corona-Impfstoff allen zur Verfügung stellen
Der französische Pharmagigant Sanofi hat versichert, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten. “Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden, ungeachtet ihrer Nationalität”, zitierte Sanofi France am Mittwochabend den Generaldirektor Paul Hudson.
Die Mitteilung folgte einem Interview mit Hudson, das die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht hatte. Hudson habe dabei deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete Bloomberg auf seiner Internetseite. Die USA hätten als erste die Forschung unterstützt. Die US-Regierung habe “das Recht für die größte Vorausbestellung”, zitierte die Agentur den Sanofi-Chef.
Die beiden Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline hatten bereits im April mitgeteilt, sie wollten gemeinsam an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 arbeiten. Sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein. Sanofi teilte nun via Twitter mit, die Teams des Unternehmens seien bemüht, die Entwicklung eines Impfstoffs zu beschleunigen.
Unionsfraktionsvize Jung fordert weitere Lockerungen an der Grenze
Nach den angekündigten Lockerungen der Grenzkontrollen fordert Unionsfraktionsvize Andreas Jung rasche weitere Schritte hin zu einer Normalisierung des Grenzverkehrs. “Am Samstag gehen die Schlagbäume an den geschlossenen Grenzübergängen endlich wieder hoch. Das ist ein wichtiger Schritt, wir sind aber noch nicht am Ziel”, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. “Wir kämpfen weiter für eine europäische Antwort gegen Corona ohne Grenzbeschränkungen”, betonte Jung.
In einem nächsten Schritt müssten Einreisesperren entfallen und Zurückweisungen aufhören. “Die Menschen müssen wieder zueinander kommen können – mit Abstand, aber über Grenzen hinweg”, betonte Jung. Er forderte: “Da brauchen wir jetzt schnell Bewegung, nicht erst Mitte Juni!”
Geschasster Spitzenbeamter: USA nicht ausreichend vorbereitet
Die USA waren nach Ansicht eines nach eigenen Angaben wegen Kritik an der Corona-Politik der Regierung geschassten Spitzenbeamten nicht ausreichend auf die Pandemie vorbereitet. “Wir haben frühe Warnzeichen übersehen”, heißt is in einer am Mittwoch veröffentlichten Aussage von Rick Bright vor dem US-Senat. Der Beamte hatte im vergangenen Monat seinen Posten als Chef der Behörde für biomedizinische Forschung und Entwicklung (Barda) verloren – nach eigenen Angaben, weil er sich gegen Corona-Pläne von Präsident Donald Trump stellte.
Wenn die USA jetzt nicht endlich landesweit koordiniert gegen die Corona-Pandemie vorgingen, drohe dem Land der “schwärzeste Winter” seit Jahrzehnten, heißt es in der Aussage von Bright. Diese will der Gesundheitexperte am Donnerstag vor dem Senat machen, am Mittwoch wurde sie vorab veröffentlicht. “Unser Zeitfenster schließt sich.” Zu Beginn der Corona-Krise habe die Regierung Grundregeln des Umgangs mit Pandemien “vergessen”, kritisiert Bright.
Die Barda ist unter anderem an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beteiligt. Er sei als Chef abgelöst und auf einen untergeordneten Posten versetzt worden, weil er sich gegen den Einsatz der Malaria-Mittel Hydroxychloroquin und Chloroquin gestellt habe, sagt Bright. Obwohl deren Nutzen nicht bewiesen sei, habe Präsident Donald Trump deren Anwendung immer wieder propagiert. Dagegen habe er das Wort ergriffen – und sei daraufhin seinen Job losgeworden.
Seehofer: Bei zu vielen Neuinfektionen müssen Grenzen wieder geschlossen werden
Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat davor gewarnt, dass bei einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen die gerade beschlossenen Grenzöffnungen wieder zurückgenommen werden müssten. “Wenn das Infektionsgeschehen so günstig bleibt oder noch günstiger wird, dann beenden wir am 15. Juni die Grenzkontrollen”, sagte Seehofer am Mittwochabend in der ARD-Sendung “maischberger. Die woche”. Wenn die Infektionen aber deutlich steigen würden, müssten die Lockerungen wieder zurückgenommen werden.
“Wenn das Infektionsgeschehen uns entgleitet, wenn es mehr als 50 Infektionen auf 100,000 in sieben Tagen gibt, wenn so etwas auftreten sollte, im grenznahen Raum, dann müssen wir mit unseren Nachbarn reden”, sagte Seehofer. Deutschland sei keine Insel und in diesem Fall müssten die Lockerungen bei den Grenzkontrollen wieder zurückgenommen werden. Dies würde “in vollkommener Übereinstimmung mit unseren Nachbarn” erfolgen, betonte Seehofer.
Reproduktionsfaktor “R” sinkt auf 0.81
Der Reproduktionsfaktor “R” in Deutschland sinkt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter den kritischen Wert von “1”. Aktuell betrage er 0.81, teilt das Institut in seinem aktuellen Lagebericht mit. Am Dienstag hatte er bei 0.94 gelegen, am Montag bei 1.07. Ein Wert unter 1.0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen. Hier lesen Sie mehr.
Cyber-Attacken in Corona-Forschung: USA machen China schwere Vorwürfe
US-Behörden warnen davor, dass chinesische Hacker Forschungsarbeit im Kampf gegen das Coronavirus ausspähen. Die US-Bundespolizei FBI und die US-Behörde für Cybersicherheit CISA erklärten am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung, Organisationen, die zu Impfstoffen, Tests und Behandlungen mit Blick auf das Virus arbeiteten, seien vorrangige Zieleühärhülehällehärhülehütere Spin
Ausforschungsversuche dieser Art seien bereits beobachtet worden. Der potenzielle Diebstahl dieser Informationen gefährde die Bereitstellung sicherer und effizienter Behandlungsoptionen. “Chinas Bemühungen, diese Sektoren ins Visier zu nehmen, stellen eine signifikante Bedrohung für die Reaktion unserer Nation auf Covid-19 dar”, hieß is weiter. Die Beziehungen zwischen den USA und China sind in der Corona-Krise generell angespannt. US-Präsident Donald Trump hat China für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich gemacht und dem Land Unfähigkeit im Umgang mit dem Virus vorgeworfen.
Frankreich meldet über 27,000 Todesfälle
In Frankreich sind mehr als 27,000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie seien 27.074 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Die Zahl der Toten stieg damit im Vergleich zum Vortag um 83. Nach Angaben des Ministeriums wurden 9,973 der Todesfälle in Alten- und sozialen Pflegeeinrichtungen registriert. Rund 27,000 Menschen wurden noch in Kliniken wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 behandelt.
Italienisches Kabinett verabschiedet 55-Milliarden-Euro-Hilfspaket
Nach längerer Verzögerung hat Italien sein 55 Milliarden Euro schweres Hilfspaket auf den Weg gebracht, das Wirtschaft und Privatleute in der Virus-Krise unterstützen soll. Das Kabinett habe dem Vorhaben zugestimmt, sagt Regierungschef Giuseppe Conte. Streit in der wackeligen Regierungskoalition hatte die Verabschiedung wiederholt verzögert.
Corona-Verdacht: Trumps Ex-Wahlkampfmanager darf Haftzeit zu Hause verbüßen
Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, kann seine restliche Haftstrafe wegen der Corona-Pandemie nach Medienberichten zu Hause absitzen. Mehrere US-Medien, darunter die “Washington Post” und der Fernsehsender CNN, berichteten am Mittwoch unter Berufung auf Manaforts Anwälte, dieser habe wegen Befürchtungen einer Corona-Infektion aufgrund von Vorerkrankungen die seine wereferengeteer .
Südamerikanische Stadt: In Santiago de Chile gilt ab Freitag eine Ausgangssperre. (Quelle: imago images)
Chile stellt komplette Hauptstadt unter Quarantäne
Nach einem starken Anstieg der Infektionen hat die chilenische Regierung den Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt. “Diese Maßnahmen werden ergriffen, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden müssen, und dass sich der Infektionsherd vom Großraum Santiago auf andere Gebiete ausbreitet”, sagte Gesundheitsminister Jaime Manalich am Mittwoch. Demnach dürfen die Bewohner der Region nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Ausgangssperre gilt ab Freitagabend (Ortszeit) für zunächst eine Woche in den 32 Gemeinden der Metropolregion und sechs angrenzenden Ortschaften. Insgesamt leben in der Region etwa acht Millionen Menschen – das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles. In dem südamerikanischen Land haben sich bislang 34,381 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert – allein in den vergangenen 24 Stunden kamen 2,660 neue Fälle dazu. 347 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Arbeitsminister Heil will in der Fleischindustrie “aufräumen”
Nach der Häufung von Corona-Infektionen in mehreren Schlachtbetrieben hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gesetzliche Konsequenzen in Aussicht gestellt. “Wir werden aufräumen mit diesen Verhältnissen”, versicherte Heil am Mittwoch bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Das Corona-Kabinett werde am kommenden Montag Maßnahmen beschließen, die über die bisherigen Vorschriften hinausgingen, sagte er und beklagte die oft prekären Arbeits- und Wohnbedingungen von ausländischen Leiharbeitern in der Fleischwirtschaft. “Wir dürfen als Gesellschaft nicht weiter zugucken, wie Menschen aus Mittel- und Osteuropa in dieser Gesellschaft ausgebeutet werden.”
1,000 Mitarbeiter: In einem Schlachthof in Straubing hat es einen weiteren Corona-Ausbruch gegeben – das sagt der zuständige Landrat. (Quelle: Reuters)
Der Minister betonte, das derzeitige Subunternehmertum in der Branche sei die “Wurzel des Übels”. Deshalb warb er dafür, grundsätzlich über die derzeit weit verbreiteten Werksvertrags-Konstruktionen nachzudenken. Darüber hinaus machte sich Heil für bundesweit verbindliche Kontrollquoten stark. Viele Bundesländer hätten bei den zuständigen Behörden zu stark gespart, um die Einhaltung der bestehenden Arbeitsschutzregeln zu überprüfen.
Virus-Drehscheibe Ischgl erklärt sich für coronafrei
Der in den vergangenen Wochen als Corona-Hotspot kritisierte Wintersportort Ischgl in Österreich ist wieder coronafrei. Wie aus einer Informationssammlung des Landes Tirol hervorgeht, gibt es in der kleinen Gemeinde derzeit keinen aktiven Fall der Lungenkrankheit Covid-19. Auch in den weiteren Gemeinden im Paznauntal gibt es kaum noch Erkrankte. Am Mittwoch hat der Tiroler Landtag eine Kommission eingesetzt, um das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung zu untersuchen. Auch Ischgl wird dabei im Fokus stehen. Von hier aus dürfte sich das Virus durch die vielen internationalen Gäste weit verbreitet haben.
In Litauen sollen Schulen und Café öffnen
Litauen hat weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen beschlossen. Die Regierung in Vilnius hob am Mittwoch die Mundschutzpflicht im öffentlichen Raum weitestgehend auf. Mit Beginn der kommenden Woche sollen Bars, Cafes and Restaurants auch im Innenbereich Kunden bedienen dürfen, etwas später können dann Schüler in dem Baltenstaat wieder in die Klassenzimmer zurückkehren. Dies teilte Regierungschef Saulius Skvernelis auf einer Pressekonferenz mit.
Wien spendiert Essens-Gutscheine für Restaurants
In der Corona-Krise spendiert die Stadt Wien allen 950,000 Haushalten einen Gutschein für Restaurantbesuche in Höhe von bis zu 50 Euro. Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch an. Ein-Personen-Haushalte erhalten einen Bon von 25 Euro, Mehr-Personen-Haushalte einen 50-Euro-Gutschein. Dieser könne in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern bis Ende September eingelöst werden. Einen Wermutstropfen gibt is allerdings: Alkoholische Getränke können mit Steuergeld nicht bezahlt werden.
Die österreichische Hauptstadt, in der im Oktober gewählt wird, lässt sich die Aktion 40 Millionen Euro kosten. “Ha, wir können uns das leisten”, sagte Ludwig. Immerhin gehe is um die Zukunft von 6,500 Wirtshausbetrieben mit rund 60,000 Beschäftigten. Bereits Mitte März hatte Wien angesichts des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus allen Senioren und Seniorinnen über 65 Jahre einen Taxi-Gutschein in Höhe von 50 Euro spendiert.
Volle Straße in Wien: Alkoholische Getränke können mit Steuergeld nicht bezahlt werden. (Quelle: imago images)
Australische Kirche für Verkauf von angeblichen Corona-Mittel bestraft
In Australien ist eine für ihre fragwürdige Heilungsmethoden bekannte “Kirche” wegen illegaler Werbung für ein vermeintliches Corona-Wunderheilmittel mit Geldbußen belegt worden. Gegen die Gemeinde MMS Australia seien zwölf Geldstrafen in Höhe von umgerechnet insgesamt rund 90,000 Euro verhängt worden, teilte die australische Arzneimittelaufsicht TGA am Mittwoch mit. Der Behörde zufolge enthielt das vermeintliche Wundermittel eine hohe Konzentration von Natriumchlorit – einer Chemikalie, die etwa zum Bleichen von Textilien oder als Desinfektionsmittel verwendet wird.
MMS Australia ist ein Ableger der in den USA ansässigen Genesis II Church of Health and Healing, die einer einstweiligen Verfügung des US-Justizministeriums unterliegt. Damit soll die Kirche am Verkauf oder Vertrieb einer eigenen Version von MMS (“Miracle Mineral Solution”) gehindert werden, die das Bleichmittel Chlordioxit enthält. Auf einer mutmaßlich mit der Kirche in Verbindung stehenden Website wird angeführt, dass MMS alles von Alzheimer bis Malaria heilen könne.
Spanien will Grenzen bis Juli geschlossen halten
Die spanischen Behörden erwägen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, die Grenzen für die meisten Reisenden aus dem Ausland bis Juli geschlossen zu halten. Sobald die “neue Normalität” hergestellt sei, könnten die Grenzen für Schengen-Staaten geöffnet werden, sagt ein Vertreter des Außenministeriums und fügt hinzu: “Wir reden über eine Öffnung für diese Länder Anfang Juli.”
In Spanien steigt die Zahl der neu gemeldeten Infektionsfälle um 661 auf 228.691. Sie bleibt damit erneut unter der Marke von 1000. Am Vortag hatte es mit 594 Ansteckungen die wenigsten Neuinfektionen seit mehr als zwei Monaten gegeben. Bei den Todesfällen verzeichnet das Gesundheitsministerium am Mittwoch einen Anstieg um 184 auf 27.104.
Reihen-Testungen auf Schlachthöfen in Bayern geplant
Nach steigenden Zahlen von Corona-Infizierten an einem Schlachthof im Landkreis Straubing-Bogen sollen auch Mitarbeiter anderer Betriebe in Bayern untersucht werden. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in München mit. Die Zahl der positiven Befunde in der niederbayerischen Firma sei laut Landratsamt auf 14 gestiegen, so der Ministeriumssprecher. Die Tests hierzu seien aber vor der am Dienstag begonnenen Reihenuntersuchung aller 1,000 Mitarbeiter erfolgt.
“Klar ist auch: Die Arbeit im Schlachthof selbst führt nicht zu einer besonderen Infektionssituation, vielmehr müssen die Gemeinschaftsunterkünfte in den Blick genommen werden”, erklärte der Sprecher weiter.
Johnson: 275 Mitarbeiter aus Gesundheits- und Sozialwesen gestorben
In Großbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris Johnson inzwischen 144 Mitarbeiter im Gesundheitswesen und 131 Sozialarbeiter im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Insgesamt hat das Vereinigte Königreich mehr als 40,000 Corona-Tote bestätigt – so viele wie in keinem anderen europäischen Land.
Restaurants und Friseure dürfen in Polen wieder öffnen
Pollen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Ab dem 18. Mai dürfen Restaurants und Friseursalons wieder öffnen, wie Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mitteilt. Schulen sollen für Erst- bis Drittklässler Tagesbetreuung anbieten. “Wir haben die Epidemie zumindest bis zu einem gewissen Grad eingedämmt, daher können wir die Wirtschaft allmählich wieder auftauen.”
Russland stoppt Nutzung von Beatmungsgeräten
Russland hat nach zwei Bränden in Corona-Kliniken und dem Tod von sechs Patienten die Nutzung seiner Beatmungsmaschinen namens “Awenta-M” gestureppt. Ab sofort sei die Nutzung der seit dem 1. April hergestellten Geräte für die künstliche Beatmung von Patienten untersagt, teilte die Gesundheitsschutzbehörde Rossdrawnadsor am Mittwoch in Moskau mit. Als Grund nannte die staatliche Überwachungsstelle für das Gesundheitswesen einen Brand in einer Moskauer Klinik am 9. Mai und in einer St. Petersburger Klinik am 12. Mai. Insgesamt starben bei den Unglücken sechs Menschen.
Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass es einen Kurzschluss an den Maschinen gegeben hat – mit den Bränden als Folge. Russland hatte Geräte dieses Typs auch an die USA als humanitäre Hilfe geliefert. Die dort für den Katastrophenschutz zuständige Behörde FEMA untersagte der russischen Staatsagentur Tass zufolge die Nutzung der “Awenta-M” -Apparate, bis die Brände in Russland aufgeklärt sind.
Innenminister Seehofer will europäischen Grenzverkehr wieder herstellen
Deutschland will zudem seine Grenzkontrollen schrittweise lockern. Die Pläne dazu hat Innenminister Horst Seehofer am Mittwoch auf einer Pressekonferenz präsentiert. Mehr dazu read Sie hier.
China riegelt erneut Millionenstadt ab
In China there were die Behörden erneut eine Metropole wegen des Corona-Risikos weitgehend abgeschottet. Mehr dazu read Sie hier.
Corona-Krise wird deutsche Kommunen finanzielle belasten
Viele deutsche Städte und Gemeinden erwarten wegen der Folgen der Corona-Krise auf absehbare Zeit eine deutliche Verschlechterung ihrer Haushaltslage. Das geht aus einer am Mittwoch in Frankfurt am Main veröffentlichen Befragung der staatlichen Förderbank KfW unter 200 Kommunen boil. Demnach beurteilen 90 Prozent von ihnen ihre Finanzsituation im laufenden Jahr “pessimistisch”. 80 Prozent gehen davon aus, dass die Lage auch im kommenden Jahr schlecht bleibt.
Die Befragung ist nach Angaben der KfW nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Kommunen. Sie liefere jedoch “einen belastbaren Eindruck” davon, wie sich die Corona-Pandemie finanziell auf die Gemeinden auswirke, erklärte die Förderbank. 42 Prozent erwarteten in diesem Jahr stark sinkende Einnahmen, weitere 53 Prozent zumindest tendenziell sinkende Einnahmen. Hauptursache dafür sei, dass die Steuereinnahmen durch die Krise zurückgingen.
Spahn: Homeoffice und nebenbei die Kinder “ist Kokolores”
In einem Interview mit der Wochenzeitung “Die Zeit” hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über die Schutzmasken-Situation in Deutschland geäußert – und seine Bedenken zum Thema Homeoffice geäußert. Die Lage auf dem Markt medizinischer Masken habe sich nach entspannt, so Spahn. Die Beschaffung habe mühsam angefangen, sagte der CDU-Politiker. “Mittlerweile gelingt is uns aber, so viel zu beschaffen, dass mir die ersten kassenärztlichen Vereinigungen und Länder sagen” der Hof ist voll, stell die Lieferungen ein “. Vor vier Wochen sei das noch schwieriger gewesen, sagte Spahn.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: Zu Beginn der Corona-Krise gab is Kritik aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. It is war nicht genügend Schutzausrüstung vorhanden. (Quelle: photothek / imago images)
Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen hatten zu Beginn der Corona-Krise kritisiert, dass nicht ausreichend Schutzausrüstung für die Beschäftigten zur Verfügung stehe. Die Bundesregierung hatte daraufhin beschlossen, unter anderem Masken zentral zu beschaffen. In dem Interview warb Spahn um Verständnis: “Hätten wir früher Masken kaufen sollen? Ja! Hab ich mich aktiv dagegen entschieden, Masken zu kaufen, nein!”, Erklärte er. Zu dem Zeitpunkt, wo man es hätte tun sollen, sei das Thema nicht im Bewusstsein gewesen. “Im Nachhinein ist man schlauer.”
Die Belastungen durch Homeoffice und gleichzeitige Kinderbetreuung in Corona-Zeiten werden nach Spahns Einschätzung oft unterschätzt. “Diese Vorstellung, das kriege ich ja auch mit, Homeoffice und nebenbei die Kinder, wo dann jeder denkt, klappt schon irgendwie, ist natürlich Kokolores – klappt nicht”, sagte Spahn.
CDU-Politiker will Reisefreiheit nur für Menschen aus Grenzregionen
Der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster fordert, die Reisefreiheit für die Grenzbevölkerung wieder herzustellen, die Grenzen angesichts der Corona-Pandemie aber noch nicht generell zu öffnen. “Das würde dem Handel sehr helfen, das würde den sozialen Beziehungen helfen. Und ich glaube, dann wäre der größte emotionale Druck auch genommen”, sagte der Unionsobmann im Bundestagsinnenausschuss dem Deutschlandfunk. “Aber die Grenzkontrollen deswegen abzuschaffen, das halte ich für verfrüht.” Die Krise sei noch nicht gemeistert. Das Signal für offene Grenzen in Europa – vor allem zu Pfingsten – wolle er nicht senden.
Österreich öffnet Grenze zu Deutschland wieder
Die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Österreich werden am 15. Juni wieder vollständig geöffnet. Mehr dazu read Sie hier.
TUI muss wegen Corona-Krise über 8,000 Stellen streichen
Der Reisekonzern TUI hat mitgeteilt, dass durch die Pandemie und den extremen wirtschaftlichen Verlust im Sommer 2020 etwa 8,000 Stellen gestrichen werden müssen. Mehr dazu read Sie hier.
Nachfrage nach durchsichtigen Kunststoffplatten gestiegen
Durchsichtige Kunststoffplatten sind in der Corona-Krise als Hygieneschutzmaßnahme stark gefragt. Der Branche beschere das eine beispiellose Auftragslage, sagte Joachim Wehmeyer vom Einkaufs-Verband Deutscher Kunststoffhändler (EVDK). Durch die Wertschöpfungskette hinweg sei man davon überrascht worden. Nun gebe in ganz Europa kein Material mehr. Die Händler seien wegen der gestiegenen Nachfrage teilweise mit Lieferzeiten seitens der Industrie von bis zu einem halben Jahr konfrontiert und bedienten sich aus den Beständen, bereits im Vorfeld platzierten Bestellungen oder Rahmenverträgen, so der EVDK. Die Produktionskapazitäten der Industrie seien maximal ausgelastet.
Kunststoffplatten werden zum Schutz gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus derzeit an vielen Orten eingebaut: in Restaurants und Cafés ebenso wie in Altersheimen, Schulen, Firmen und Geschäften. In den kommenden Monaten rechne man daher nicht mit einer Abnahme der Nachfrage, hieß es vom EVDK.
Amtsarzt kritisiert Berliner Warnsystem scharf
Das neue Berliner Warnsystem für die Corona-Pandemie hat aus Sicht des Reinickendorfer Amtsarztes Patrick Larscheid Schwächen. In dem Ampelsystem sind die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten die entscheidenden Warnfaktoren. Wird beispielsweise die Marke von 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen erreicht, schaltet die Ampel von Grün auf Gelb, bei 30 Neuinfektionen auf Rot. Larscheid kritisiert diese Grenzwerte als willkürlich. “Die Zahl 20 und 30, für die gibt es überhaupt keine Grundlage, die ist völlig aus der Luft gegriffen”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
“Ich muss Zahlenentwicklungen im Blick haben, das ist viel wichtiger als absolute Werte. Insofern bin ich mit diesem System nicht so richtig glücklich.” Für Larscheid gilt das allerdings auch für die in der vergangenen Woche zwischen Bund und Ländern getroffene Festlegung von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: “Die alte Regel hat genau dieselbe Schwäche, dass die bloße Zahl völlig willkürlich war.”
Expertenprognose: Bis Ende Juli fast 150.000 Corona-Tote in den USA
US-Wissenschaftler gehen in einer aktualisierten Modellrechnung davon aus, dass es in den Vereinigten Staaten bis Ende Juli fast 150.000 Corona-Tote geben wird. Die höhere prognostizierte Opferzahl liege unter anderem an der in vielen Landesteilen beginnenden Lockerung der Corona-Auflagen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle am Dienstag. Die ganzen Auswirkungen der Lockerungen würden wegen der Zeit zwischen Ansteckungen, Tests, möglichen Krankenhausaufenthalten oder Todesfällen erst in einigen Wochen klar werden, warnten sie.
Die Experten hatten ihr Modell zuletzt erst am Sonntag aktualisiert und erklärt, die Opferzahl würde sich ab Ende Juli bei etwa 134.000 Toten stabilisieren. Nun prognostizieren sie für den 4. August rund 147.000 Tote. Das IHME-Modell stellt keine genaue Prognose dar: Jedes Rechenmodell kann nur so gut sein wie die ihm zugrundeliegenden Daten, Annahmen und die daraus gezogenen Schlüsse. Der Wert von 147.000 Toten bis Anfang August stellt denn auch einen Mittelwert der Berechnungen der Forscher dar. Mindestens gehen die Experten von 113.000 Todesfällen aus, maximal könnten es dem Modell zufolge 227.000 werden.
Bericht: Zahl der Asylanträge in EU während Corona-Krise deutlich gesunken
Die Zahl der Asylanträge in der EU ist laut einem Zeitungsbericht in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Mehr dazu lesen Sie hier.
EU-Kommissar hält Sommerurlaub in Europa für möglich
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die europäische Urlaubssaison im Sommer trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stattfinden kann. “Wir werden definitiv im Sommer eine Touristensaison haben, allerdings mit Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen”, sagte der Italiener der “Süddeutschen Zeitung”.
Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch Empfehlungen zur schrittweisen Aufhebung der Grenzkontrollen veröffentlichen. Hier lesen Sie mehr.
Studie: Coronavirus breitete sich in Brasilien schon vor Karneval aus
Das Coronavirus hat sich laut einer wissenschaftlichen Untersuchung in Brasilien bereits vor dem diesjährigen Karneval ausgebreitet – also noch vor der erstmaligen Entdeckung eines Ansteckungsfalls im Land. Die Ausbreitung des Virus habe etwa in der ersten Februarwoche begonnen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie der Stiftung Oswaldo Cruz, die das führende brasilianische Gesundheitsinstitut ist. Die Verbreitung des Erregers in Brasilien begann der Untersuchung zufolge damit mehr als 20 Tage, bevor erstmals in dem Land bei einem aus Italien zurückgekehrten Reisenden die Infektion diagnostiziert worden war. Dieser Infektionsfall war kurz nach dem Karneval festgestellt worden.
Die Studie lässt die Sorgen wachsen, dass es in Brasilien deutlich mehr Infektionsfälle geben könnte als in den offiziellen Statistiken verzeichnet. Brasilien ist mit rund 12.400 Todes- und über 177.500 Infektionsfällen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Lateinamerika. Am Dienstag wurde mit 881 neuen Todesopfern die dortige bisherige Höchstmarke bei der Zahl der binnen 24 Stunden verzeichneten Verstorbenen erreicht.
US-Demokraten wollen neues Corona-Hilfspaket verabschieden
Die US-Demokraten wollen mit einem neuen gigantischen Hilfspaket gegen die sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie vorgehen. Die am Dienstag in das von der Oppositionspartei kontrollierte Repräsentantenhaus eingebrachte Gesetzesvorlage sieht Maßnahmen im Gesamtvolumen von drei Billionen Dollar vor (2,75 Billionen Euro) vor. Das Paket wäre damit deutlich größer als die bisherigen Rettungsprogramme gegen die Krise.
Die Aussichten auf Verabschiedung des neuen Hilfspakets stehen jedoch schlecht. Es müsste dazu auch vom Senat gebilligt werden, in der die Republikanische Partei von Präsident Donald Trump über die Mehrheit verfügt. Die Gesetzesinitiative der Demokraten werde “nie den Senat passieren”, sagte bereits der republikanische Senator John Barrasso. Trump hatte kürzlich erklärt, er sei gegen die rasche Verabschiedung weiterer Gesetzesmaßnahmen gegen die Krise.
Der Gesetzesvorschlag der Demokraten sieht unter anderem weitere direkte staatliche Zuschüsse an Millionen von Bürger vor. Pro Haushalt sollen Schecks über 6.000 Dollar ausgestellt werden. In einem früheren Paket waren bereits Zahlungen von 1.200 Dollar pro Haushalt bewilligt worden. In dem neuen Gesetzentwurf sind ferner unter anderem Hilfen für Beschäftigte des Gesundheitswesens und der Rettungsdienste, eine Ausweitung der Lebensmittelhilfen für arme Familien und zusätzliche Finanzhilfen für kleine Firmen vorgesehen.
China: Sieben neue Coronavirus-Fälle
Die chinesische Gesundheitsbehörden melden sieben neue Coronavirus-Fälle auf dem Festland, tags zuvor wurde nur eine Neuinfektion gemeldet. Sechs der neuen Fälle waren lokale Infektionen in der nordöstlichen Provinz Jilin. Der einzige importierte Fall sei in Shanghai aufgetreten, erklärt die Nationale Gesundheitskommission.
Republikaner im US-Senat drohen China mit Sanktionen
Parteikollegen von US-Präsident Donald Trump im Kongress haben China wegen seines Umgang mit der Corona-Pandemie mit Sanktionen gedroht. Eine Gruppe republikanischer Senatoren legte am Dienstag einen Gesetzentwurf vor, der Trump die Vollmacht zu Strafmaßnahmen verleihen soll, falls Peking nicht “volle Rechenschaft” über den Ausbruch des Virus ablege.
Die von China betriebene “vollständige Täuschung über den Ursprung und die Verbreitung des Virus” hat die Welt “wertvolle Zeit” sowie Menschenleben gekostet, erklärte Senator Jim Inhofe, einer der Autoren der Gesetzesvorlage. Ähnliche Vorwürfe gegen Peking erhebt auch Trump.
In dem Gesetzentwurf wird nicht nur verlangt, dass China vollumfänglich über den Coronavirus-Ausbruch informiert. Das Land soll auch als Infektionsherde gefährliche Märkte schließen und seit Ausbruch des Virus festgenommene pro-demokratische Aktivisten aus Hongkong freilassen. Trump soll eine Frist von 60 Tagen gesetzt werden, um dem Kongress zu bescheinigen, dass China diese Forderungen erfüllt habe. Ist dies nicht der Fall, soll der Präsident dazu ermächtigt werden, Sanktionen wie das Einfrieren chinesischer Vermögenswerte in den USA und Reiseverbote oder den Entzug von Visa zu verhängen. Auch soll er den Zugang chinesischer Unternehmen zum Bankensystem und den Kapitalmärkten der USA einschränken können.
Fauci: Zahl der Corona-Toten wohl höher als bislang bekannt
The prominent Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci hält is für möglich, dass die Corona-Pandemie in den USA mehr Menschenleben gefordert hat als bislang bekannt. Laut einer Aufstellung der Johns-Hopkins-Universität gibt es USA-weit inzwischen mehr als 1,3 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 80,000 Todesfälle. Fauci sagte am Dienstag bei einer Anhörung per Video im US-Senat, die tatsächliche Todeszahl sei vermutlich noch höher. So könne es Menschen gegeben haben, die zu Hause an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben seien, ohne dass dies in einer offiziellen Statistik gelandet sei. Hier lesen Sie mehr zu der Anhörung des Chefvirologen der USA.
Donald Trump (l.) und Berater Anthony Fauci: In der Corona-Krise haben sich die Aussagen beider immer wieder leicht widersprochen. (Quelle: MediaPunch/imago images)
Los Angeles plant Ausgangsbeschränkungen bis Juli
Für die rund 10 Millionen Kalifornier im Bezirk Los Angeles könnten die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie bis Ende Juli in Kraft bleiben. Die Leiterin der Gesundheitsbehörde von Los Angeles County, Barbara Ferrer, stellte dies am Dienstag bei einer Anhörung in Aussicht, wie die “Los Angeles Times” berichtete. Eine frühere Öffnung des öffentlichen Lebens sei aus ihrer Sicht nur dann möglich, wenn es eine “dramatische” Wende im Kampf gegen das Virus gäbe. Ferrer sprach von einer langsamen Lockerung von Auflagen über die nächsten Monate hinweg.
Etwa sollen im Bezirk Los Angeles die Strände nach fast zweimonatiger Schließung ab Mittwoch wieder für Besucher öffnen. Erlaubt sind aber nur sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen oder Joggen. Dabei müssen die Menschen voneinander Abstand halten und außerhalb des Wassers eine Schutzmaske tragen. Sonnenbaden ist nicht erlaubt.
In dem Westküstenstaat sind nach Informationen vom Dienstag mehr als 69.700 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bisher 2802 Menschen. Der Bezirk Los Angeles hat dabei mit Abstand die höchsten Zahlen der insgesamt 58 Landkreise.
Göring-Eckardt sieht “Gefahr, dass uns alles wieder entgleitet”
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht die Lockerungspolitik von Bund und Ländern in der Corona-Krise mit großem Unbehagen. “Ich mache mir sehr große Sorgen”, sagte Göring-Eckardt im “Welt”-Interview. “Nicht weil das eine oder andere gelockert wird, sondern weil so viel gleichzeitig gelockert wird. Wir können deshalb nur schwer nachvollziehen, wie die Situation sich entwickelt”, warnte die Grünen-Politikerin. Es bestehe durchaus die “Gefahr, dass uns alles wieder entgleitet”. Eine zweite Corona-Welle wäre deutlich schmerzhafter, für Unternehmen wie für Privatleute.
Göring-Eckardt forderte, in den Kreisen und Kommunen nach Lage “flexibel zu reagieren – mit härteren Maßnahmen oder weiteren Lockerungen”. Dazu seien aber wesentlich mehr Tests nötig. Die Fraktionschefin forderte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, mit den Ländern und dem Robert Koch-Institut ein verbindliches Konzept für bundesweite Corona-Tests in Kraft zu setzen.
Brief an von der Leyen: EU-Konservative fordern Ende der Grenzkontrollen
Die europäischen Konservativen erhöhen einem Medienbericht zufolge den Druck auf die EU-Kommission, sich für die Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten vom 15. Mai an einzusetzen. In einem Brief an ihre Parteifreundin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), forderten Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) aus der ganzen EU ein Ende der zu Beginn der Corona-Krise eingeführten Kontrollen, berichtet das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” vorab. Auch die Quarantänevorschriften für EU-Bürger, die in ein anderes EU-Land reisen, sollten aufgehoben werden. An diesem Mittwoch will die EU-Kommission erklären, wie sie sich ein Ende des Corona-Grenzregimes vorstellt.
Gericht lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht ab
Die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Bremen ein angemessenes Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte, lehnte das Gericht einen Eilantrag gegen die Pflicht ab. Demnach wird das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit durch die Verordnung nicht unverhältnismäßig eingeschränkt.
Wuhan will alle elf Millionen Einwohner auf Corona testen
Aufgrund neuer Corona-Fälle in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden dort die Testung der gesamten Bevölkerung angeordnet. Wie chinesische Medien am Dienstag berichteten, hat jeder der 13 Stadtbezirke nun zehn Tage Zeit, um die Testung der insgesamt elf Millionen Einwohner in die Wege zu leiten. In welcher Zeitspanne alle elf Millionen Bewohner getestet sein sollen, blieb zunächst offen.
Am Sonntag und Montag waren in Wuhan erstmals seit einem Monat insgesamt sechs neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert worden. Bei den Infizierten handelt is sich um ältere Bewohner eines Wohnkomplexes im Bezirk Dongxihu. In der zentralchinesischen Industriemetropole wurde Ende 2019 das neuartige Coronavirus erstmals bei Menschen festgestellt.
Sachsen öffnet Kinos und Freibäder früher als geplant
Sachsen will die meisten der bereits angekündigten Corona-Lockerungen schon auf diesen Freitag vorziehen. Das kündigte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an. Nach der neuen Schutzverordnung sollen dann etwa Theater, Kinos und Freibäder wieder öffnen. Ursprünglich war das für kommenden Montag vorgesehen. Eine Öffnung am Freitag war lediglich der Gastronomie und Hotels in Aussicht gestellt worden. In Ausnahmefällen dürfen Angehörige in Alten- und Pflegeheime besucht werden. Voraussetzung sind Hygiene-Konzepte. Kitas und Schulen öffnen aber erst ab Montag.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem “historischen Tag”. It’s gehe um die bundesweit größten Lockerungen. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nannte die Lockerungen einen “mutigen Schritt”: “Aus Mut darf kein Leichtsinn werden”, appellierte er an die Vernunft. Die Anweisung, die Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten und in bestimmten Bereichen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, bleibt aber weiter bestehen.
SPD fordert Innenminister Seehofer zu Grenzöffnung auf
Die SPD fordert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, den kleinen Grenzverkehr mit den Nachbarstaaten umgehend wieder zu ermöglichen. “Dort, wo das nicht möglich ist, muss das als Ausnahme wöchentlich überprüft, sachlich gerechtfertigt und begründet werden”, sagt die innenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt. “Pauschale Grenzschließungen müssen in Zukunft vermieden werden.”
Das Innenministerium hatte die Grenzregelungen vorige Woche bis zum 15. Mai verlängert. Jeder aus dem Ausland Einreisende muss sich derzeit für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Nur Berufspendler sind davon ausgenommen. Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte die Quarantänepflicht am Montag auf Antrag eines Ferienhausbesitzes in Schweden außer Vollzug gesetzt.
Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert
Der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 52-Jährige bestätigte dies der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag und sagte, er werde behandelt. Details waren nicht bekannt. Peskow arbeitet seit einiger Zeit von zu Hause aus.
Putin-Sprecher: Dmitri Peskow wurde positiv auf das Coronavirus getestet. (Quelle: imago images)
Peskow zählt zum engsten Kreis des russischen Präsidenten. Er hatte immer wieder bestätigt, dass Putin gesund sei und auch regelmäßig getestet werde. Putin lenkt die Staatsgeschäfte von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus. Vor gut zwei Wochen war die Erkrankung von Regierungschef Michail Mischustin bekannt geworden. Auch der Bauminister und die Kulturministerin haben sich infiziert. Mischustin befinde sich jedoch auf dem Weg der Besserung, hieß es.
Schwerin will keine Touristen aus Corona-Risikogebieten einlassen
Mecklenburg-Vorpommern will auch nach dem geplanten Neustart des Tourismus am 25. Mai keine Touristen aus deutschen Corona-Risikogebieten ins Land lassen. Das kündigte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag an. Hotels, Pensionen, Campingplätze und Vermieter von Ferienwohnungen sollen dies über die Postleitzahlen der Heimatorte anreisender Gäste kontrollieren.
Dazu soll das Landesgesundheitsamt jene Landkreise erfassen und zur Verfügung stellen, in denen vom Robert Koch-Institut mehr als 50 neue Corona-Infektionen in den jeweils sieben zurückliegenden Tagen registriert wurden. Wer sich nicht an das Einreiseverbot hält, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen. Sollten Touristen bereits in Mecklenburg-Vorpommern sein, wenn ihr Heimatlandkreis den Schwellenwert übersteigt, sollen sie am Urlaubsort zum Arztbesuch aufgefordert werden. Die Regelung gilt vorerst bis zum 15. Juni.
Thüringen erlaubt Demos ohne Teilnehmerbegrenzung
In Thüringen sollen ab Mittwoch Demonstrationen wieder ohne Beschränkungen der Teilnehmerzahl möglich sein. Das sieht eine Verordnung vor, auf die sich das Kabinett geeinigt hat, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt bekannt gab.
Demo gegen die Corona-Regeln auf dem Domplatz in Erfurt. (Quelle: photo2000 / imago images)
Thüringen öffnet Freibäder und Fitnesstudios ab Juni
Vom 1. Juni an könnten Freibäder sowie Badeseen in Thüringen wieder öffnen, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt. Auch Fitnessstudios könnten zu diesem Zeitpunkt den Betrieb wieder aufnehmen, wenn wie in anderen Einrichtungen auch die nötigen Schutz- und Hygienekonzepte zur Verringerung der Infektionsgefahr vorlägen. Mindestens bis zum 15. Juni geschlossen blieben Hallenbäder, Saunen, Thermen, Kinos und Diskotheken. Diese Regelungen seien Bestandteil der neuen Thüringer Corona-Verordnung, die an diesem Mittwoch in Kraft trete.
Berlin beschließt eigenes Corona-Frühwarnsystem
Berlin setzt abweichend von den Bund-Länder-Vereinbarungen in der Vorwoche auf ein eigenes Warnsystem in der Corona-Pandemie. Dabei sollen die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19- Patienten eine Rolle spielen, teilten Regierungschef Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) am Dienstag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bayern will Verstöße bei Demonstrationen nicht hinnehmen
Die bayerische Landesregierung will Verstöße gegen die Corona-Regeln bei Demonstrationen nicht hinnehmen. Bei Kundgebungen etwa in Nürnberg habe man teilweise eine erhebliche Diskrepanz zwischen den geltenden Regeln und dem Verhalten vor Ort sehen können, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München.
Laut Herrmann seien bei manchen Demos viel mehr Menschen gewesen als angemeldet. “Zum Teil ganz absichtlich” seien Passanten bedrängt worden. Herrmann betonte, man werde sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Um ähnliche Situationen künftig zu vermeiden, werde Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Zusammenarbeit mit den Kommunen ein Konzept zu erarbeiten. In Bayern gilt bei Kundgebungen eine maximale Teilnehmerzahl von 50 sowie eine Dauer von nicht mehr als einer Stunde bei Einhaltung der Abstandsregeln.
Staatskanzleichef: Bayern auf einem guten Weg
Der Chef der Münchner Staatskanzlei, Florian Herrmann, sieht Bayern in der Corona-Pandemie auf einem guten Weg. “Unser Kurs der Vorsicht und Umsicht zeigt Wirkung”, sagte er. Man sehe das an den täglichen Neuinfektionen, dem Reproduktionsfaktor oder der Auslastung der Intensivbetten in den Krankenhäusern.
Bayerisches Kabinett informiert zu Corona-Maßnahmen
Mitglieder der bayerische Landesregierung wollen am frühen Nachmittag über die Ergebnisse einer Kabinettssitzung informieren. Es wird erwartet, dass sie sich dabei auch zu den Corona-Maßnahmen im Freistaat sowie zum Umgang mit Demonstrationen gegen die Einschränkungen äußern werden. t-online.de begleitet die Pressekonferenz im Livestream und im Newsblog.
Forscher: Schließungen im Einzelhandel wirkten kaum
Die größte Wirkung zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland hatten nach Berechnungen von Wissenschaftlern die Schul- und Kita-Schließungen. Maßnahmen im Einzelhandel blieben dagegen nahezu wirkungslos. Das schreiben Enzo Weber und Tobias Hartl vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit und von der Universität Regensburg.
Die Schul- und Kita-Schließungen hätten demnach die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte verringert. Auch die Ausgangsbeschränkungen sowie die Einstellung des Profi- und Breitensports hätten eine hohe Signifikanz. Kaum Wirkungen hätten dagegen die Schließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe oder für Friseure und Kosmetikbetriebe gezeigt.
Die Forscher verglichen in ihrer Untersuchung die verschiedenen von der Politik erlassenen Maßnahmen, die zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten inkraft traten. Die zeitliche und regionale Variation erlaube eine Abschätzung der Wirkungen auf die Verlangsamung der Virusausbreitung, schreiben sie. Ihr Fazit: “Nach unseren Ergebnissen könnte es gute Chancen geben, dass eine kontrollierte Öffnung der Dienstleistungsbranchen des öffentlichen Lebens ohne beträchtliche Verstärkung des Infektionsgeschehens möglich ist.”
Nahezu menschenleere Einkaufsstraße in Freiburg: Die Einschränkungen im Einzelhandel hätten kaum Wirkung auf die Ausbreitung des Virus gehabt, sagen Arbeitsmarktforscher. (Quelle: Ralph Peters/imago images)
Hamburger Senat lockert Kontaktbeschränkungen
Der Hamburger Senat hat die Kontaktbeschränkungen gelockert. Wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag sagte, dürfen sich ab Mittwoch auch wieder Mitglieder zweier unterschiedlicher Haushalte treffen.
Rätsel um Test-Kapazitäten: “Antwort ist eine Unverschämtheit”
Die Gründe für den großen Unterschied zwischen theoretisch möglichen Corona-Tests in Deutschland und der Zahl der tatsächlich vorgenommenen Tests bleiben unklar. In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage von FDP-Fraktionsvize Christian Dürr, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, wird darauf nicht eingegangen. “Die Antwort ist eine Unverschämtheit”, urteilte Dürr. Es könne nicht angehen, “dass das Gesundheitsministerium in dieser Frage die Auskunft verweigert”.
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht einmal pro Woche Daten zu den Kapazitäten für Corona-Tests sowie zu den tatsächlich vorgenommenen Tests und deren Ergebnissen. Der jüngsten Veröffentlichung zufolge können die Labore demnach theoretisch knapp 965.000 Tests pro Woche durchführen. Zuletzt wurden in der Woche ab dem 27. April aber lediglich knapp 318.000 Untersuchungen vorgenommen.
Russland bei Infektionen jetzt weltweit auf Rang zwei
Mit Beginn erster Lockerungen in Russland ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten stark gestiegen. Nach Angaben der Behörden gibt es mehr als 232.200 nachgewiesene Fälle. Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins auf Grundlage offiziell gemeldeter Daten liegt das flächenmäßig größte Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen nunmehr auf Rang zwei vor Spanien (228.000). Nur in den USA gibt es noch mehr Erkrankungen.
Am Dienstag kamen den Angaben russischer Behörden zufolge fast 10.900 neue Infektionen hinzu. 43.500 Menschen galten demnach als genesen. Die Behörden erklären den starken Anstieg damit, dass deutlich mehr Menschen auf das Virus getestet werden als zu Beginn der Epidemie. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.
Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die landesweite arbeitsfreie Zeit als Maßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Virus für beendet erklärt. An diesem Dienstag durfte etwa in Moskau wieder auf Baustellen und in Industriebetrieben gearbeitet werden. Über weitere Lockerungen entscheiden die Gouverneure in den Regionen nun selbst.
Fahrgäste in der Moskauer Metro: In der russischen Hauptstadt sind einige Maßnahmen nun gelockert worden. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)
80 Corona-Neuinfizierte in Pforzheimer Schlachtbetrieb
In einem Schlachthof in Birkenfeld bei Pforzheim sind weitere mehr als 80 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes im baden-württembergischen Enzkreis. Das ist mehr als ein Drittel der Belegschaft von etwa 1.100 Mitarbeitern. Die Ergebnisse hatte die Behörde am Montagabend veröffentlicht. Mehrere Medien berichteten darüber.
Fast 150 Mitarbeiter seien inzwischen genesen. Das bedeutet, dass sie zwar wieder zur Arbeit dürfen. Sie unterliegen aber weiter der Betriebsquarantäne und dürfen sich nur zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bewegen, wie die Sprecherin weiter erklärte.
RKI informiert über Corona-Lage in Deutschland
Das Robert Koch-Institut hat am Dienstag in einer Pressekonferenz über jüngste Entwicklungen in der Corona-Krise in Deutschland informiert. Im Fokus des Briefings stand besonders die Reproduktionszahl. Das Institut sieht derzeit eine Stabilisierung der Lage, will aber noch nicht von Entwarnung sprechen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Lars Schaade: Der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts hält offene Grenzen bald wieder für möglich. (Quelle: imago images)
Australiens Finanzminister nach Hustenanfall in Selbst-Isolation
Australiens Finanzminister Josh Frydenberg hat im Parlament einen Hustenanfall bekommen und sich gleich darauf auf das Coronavirus testen lassen. Er habe während der Vorlage eines Haushaltsberichts einen “trockenen Mund und Husten” gehabt, sagte der Minister wenige Stunden nach dem Vorfall in einer Stellungnahme. Ihm sei geraten worden, sich auf das Virus testen zu lassen, und er habe dies auch sofort nach Verlassen des Parlaments getan. Bis das am Mittwoch erwartete Ergebnis der Untersuchung vorliege, bleibe er in Selbst-Isolation, so Frydenberg.
Der Minister hatte einige Minuten mit dem Hustenanfall zu kämpfen, während seine Kollegen im Parlament mit den wegen des Coroanvirus gebotenen Abständen voneinander saßen. “Zu lange Rede”, witzelte der Minister mit gepresster Stimme. In der Live-Übertragung der Parlamentssitzung war zu sehen, wie er mehrmals in die Hand hustet, bevor sich ins Gesicht fasst und das Rednerpult berührt, obwohl das eigentlich gegen das Verhaltensgebot der eigenen Regierung verstößt.
Restaurants in Hamburg dürfen wohl ab Mittwoch öffnen
Restaurants in Hamburg dürfen von Mittwoch an unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln wieder öffnen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Senatskreisen. Zuvor hatte NDR 90,3 darüber berichtet. Nach Informationen des Senders sollen Restaurants und Lokale ihre Gäste drinnen und draußen bewirten dürfen. Auch in Hamburg soll demnach wohl gelten, dass bis zu zwei Familien an einem Tisch sitzen dürfen. Die Bedienungen müssten einen Mund-Nase-Schutz tragen, berichtete NDR 90,3.
Der rot-grüne Senat in Hamburg will mittags weitere Lockerungen bei den Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bekanntgeben. Dabei geht es um die Umsetzung der am vergangenen Mittwoch zwischen Bund und Ländern verabredeten Schritte. Nach einer Sitzung des Senats unter Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) soll auch verkündet werden, ab wann Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden müssen, sollte die Zahl der Neuinfektionen wieder stark ansteigen.
Leeres Restaurant an den Landungsbrücken: Hamburg lockert die Beschränkungen für die Gastronomie von Mittwoch an. (Quelle: Hoch Zwei/imago images)
Zustimmung zur Regierung in Corona-Krise “außergewöhnlich” groß
Die Zustimmung zur Arbeit der Bundesregierung ist in der Corona-Krise drastisch gestiegen, geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Bertelsmann Stiftung hervorgeht, über die am Dienstag der “Tagesspiegel” berichtete. “Die Werte sind außergewöhnlich und die Veränderungen mehr als deutlich.”, sagte der Demokratieexperte der Bertelsmann-Stiftung, Robert Vehrkamp, der Zeitung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ansteckungsrate in Großbritannien sinkt
Die Virus-Ansteckungsrate liegt in Großbritannien nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock mittlerweile unter dem kritischen Wert von 1,0. Sie bewege sich im mittleren Bereich der Spanne von 0,5 bis 0,9. Das heißt, dass rein rechnerisch ein Corona-Infizierter im Schnitt weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.
Tourismus auf den ostfriesischen Inseln läuft wieder an
Mit den Corona-Lockerungen in Niedersachsen läuft der Tourismus auf den ostfriesischen Inseln langsam wieder an. “Man merkt schon, dass ein kleiner Run da ist”, sagte eine Sprecherin der AG Ems, die Fahrten nach Borkum anbietet. Auch nach Norderney wurden laut einem Reederei-Sprecher am ersten Tag, an dem wieder Übernachtungen in Ferienwohnungen, -häusern und Campingplätzen erlaubt waren, deutlich mehr Überfahrten registriert.
Unter welchen Voraussetzungen die Touristen kommen dürfen, ist indes unterschiedlich. Während im übrigen Niedersachsen seit Montag gilt, dass neue Gäste nur alle sieben Tage kommen dürfen, sieht die Landesverordnung für die Inseln ein Mindestaufenthalt von sieben Tagen vor. Gleichzeitig gesteht die Verordnung den Kommunen auch die Freiheit zu, selbst zu entscheiden, wer die Insel betreten darf.
Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) macht davon Gebrauch und setzt statt Mindestaufenthalt auf die auf dem Festland geltende Wiederbelegungsfrist: “Worum es geht ist ja, dass die Fluktuation eingeschränkt wird. Wenn jetzt jemand drei Tage auf der Insel verbleibt, muss danach die Ferienwohnung vier Tage leer bleiben.” Norderney und Juist verkünden auf ihren Webseiten hingegen, die Unterkunftsmiete für mindestens eine Woche sei Voraussetzung für Touristen. Hotels sollen nach den Plänen der Landesregierung mit Einschränkungen ab 25. Mai wieder Urlaubsgäste begrüßen dürfen.
Touristen auf der Nordseeinsel Borkum: Der Mindestaufenthalt für Gäste auf den Ostfriesischen Inseln beträgt sieben Tage. (Quelle: imago images)
Zahl der Toten steigt in Frankreich sprunghaft an
In Frankreich ist die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Patienten sprunghaft angestiegen. Binnen 24 Stunden seien 263 neue Todesfälle registriert worden, am Sonntag seien es noch 70 gewesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Allerdings wird nach einem Wochenende häufig ein stärkerer Anstieg verzeichnet, weil Fälle oft verspätet gemeldet werden. Insgesamt sind laut Ministerium 26.643 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
In Frankreich sind bereits über 26.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben (Quelle: imago images)
Laschet will Lockerung der Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert, weitere staatliche Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzunehmen. Nach dem Ende des Lockdowns in Frankreich müssten in Deutschland die Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer aus den europäischen Ländern gelockert werden, verlangte Laschet im Gespräch mit der “Rheinischen Post”. Er sei bei dem Thema mit seiner Amtskollegin aus Rheinland-Pfalz und dem Kollegen aus dem Saarland einer Meinung. Hier lesen Sie mehr.
Armin Laschet (CDU): Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen fordert x (Quelle: Bernd Thissen/dpa)
Gesundheitsbehörde: Temperaturchecks an US-Flughäfen waren ineffektiv
Die Temperaturmessungen bei Passagieren an den US-Flughäfen zu Beginn der Corona-Pandemie waren nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde CDC wirkungslos, da Menschen das Virus weiterverbreiten können, ohne selbst Symptome wie eine erhöhte Körpertemperatur zu haben. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der CDC hervor.
Da die meisten der frühen Corona-Fälle in den USA an der Westküste auftraten, konzentrierten die CDC-Experten sich in ihrer Studie auf Kalifornien. Von den dort zwischen dem 3. Februar und dem 17. März kontrollierten 12.000 Passagieren tauchten lediglich drei später unter den gut 26.000 bis April registrierten Covid-19-Patienten in dem Bundesstaat auf.
Dies legt dem Bericht zufolge den Schluss nahe, dass die fast 1.700 mit Temperaturchecks verbrachten Arbeitsstunden sinnlos waren. Bei einer Atemwegserkrankung, die bereits vor dem Auftreten von Symptomen und ohne Auftreten von Symptomen weiterverbreitet werden könne, seien Temperaturmessungen an Flughäfen möglicherweise von “begrenztem Nutzen”, erklärte die CDC. Laut der Zeitung “USA Today” plant das Weiße Haus, die Temperaturmessungen an mehreren Airports wiederaufzunehmen.
In den USA 23.792 neue Coronavirus-Fälle
Die US-Seuchenbehörde CDC meldet 23.792 neue Coronavirus-Fälle. Damit haben sich 1.324.488 Menschen in Amerika mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der an Covid-19 gestorbenen Patienten steigt um 985 auf 79.756.
Trump: Pence wurde negativ auf Coronavirus getestet
US-Vizepräsident Mike Pence ist negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das teilt US-Präsident Donald Trump mit. Pence habe sich am Sonntag und am Montag den Tests unterzogen. Beide Male seien die Tests negativ ausgefallen. Einen Tag zuvor war bekannt geworden, dass Pence’ Sprecherin Katie Miller positiv auf das Virus getestet wurde. Das System an Sicherheitsvorkehrungen im Weißen Haus sei nicht zusammengebrochen, fügt Trump hinzu.
US-Medien: Maskenpflicht für Mitarbeiter im Weißen Haus
Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern ist Medienberichten zufolge das Tragen von Gesichtsmasken nun im Weißen Haus vorgeschrieben. Dies gilt für alle öffentlichen Bereiche der Regierungszentrale, jedoch nicht für die Büros, wie mehrere US-Medien am Montag übereinstimmend unter Berufung auf eine interne Dienstanweisung berichteten. Hier lesen Sie mehr.
Innenministerium verhängt Arbeitsverbot gegen Mitarbeiter
Das Bundesinnenministerium hat ein Arbeitsverbot gegen einen Mitarbeiter verhängt, der in seiner offiziellen Funktion die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gegenüber Ländervertretern massiv kritisiert hat. Es gebe nun ein “Verbot zur Führung der Dienstgeschäfte” nach dem Bundesbeamtengesetz, hieß es am Montag aus dem Ministerium. Hier lesen Sie mehr.
Gericht setzt Quarantänepflicht für Einreisende außer Vollzug
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die grundsätzliche Quarantänepflicht für Menschen außer Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland in das Land einreisen. Das teilte die Justizbehörde am Montagabend mit. Lesen Sie mehr hier.
Europäische Arzneimittel-Agentur empfiehlt Einsatz von Remdesivir
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt den Einsatz des noch nicht als Medikament zugelassenen Mittels Remdesivir des US-Unternehmens Gilead außerhalb klinischer Studien (compassionate use). Es könne bei Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilt die EMA mit. Das Medikament war ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt worden. Erste Studien brachten ermutigende Ergebnisse, dass Remdesivir erfolgreich bei der Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 eingesetzt werden könnte. Bislang gibt es weder ein Heilmittel noch einen Impfstoff.
Donald Trump: Der US-Präsident hat die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen erneut angeheizt. (Quelle: Alex Brandon/AP/dpa)
Trump heizt Proteste gegen Corona-Maßnahmen an
US-Präsident Donald Trump hat erneut Proteste gegen Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus angefeuert – dieses Mal traf es den demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania. “Die großartigen Menschen von Pennsylvania wollen ihre Freiheit jetzt, und sie sind sich dessen völlig bewusst, was das bedeutet”, schrieb der Republikaner Trump am Montag auf Twitter. Er warf den Demokraten vor, die Öffnung der Wirtschaft zu verzögern. “Die Demokraten bewegen sich überall in den USA langsam, aus politischen Gründen.” Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran, obwohl die USA weiterhin hohe Fallzahlen haben.
US-Bundesstaat New York lockert Maßnahmen
Im Bundesstaat New York werden die strengen Corona-Einschränkungen in dieser Woche erstmals gelockert. Ausgenommen ist allerdings die Metropole New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio am Montag vor Journalisten sagte. Der Ostküstenstaat ist das Zentrum der Corona-Pandemie in den USA. Mehr als 22.000 Menschen starben dort inzwischen an Covid-19.
Erdogan verfügt viertägige Ausgangssperre in Großstädten
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat eine weitere auf wenige Tage beschränkte Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angekündigt. Von Samstag bis zum 19. Mai müssten die Menschen in Istanbul und anderen großen Städten des Landes zu Hause bleiben, sagte Erdogan am Montag in einer Rede an die Nation nach der wöchentlichen Kabinettssitzung.
Reproduktionsrate weiter über kritischem Wert
Die Ansteckungsrate in Deutschland liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter über dem kritischen Wert von “1”. Das RKI teilte in seinem aktuellen Lagebericht mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,07 geschätzt. Jeder Infizierte steckt damit statistisch mehr als eine weitere Person an, die Fallzahlen würden damit wieder steigen. RKI-Chef Lothar Wieler hat wiederholt erklärt, eine Rate unter 1,0 sei sehr wichtig
WHO-Chef lobt Deutschlands Corona-Strategie
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, lobt die Vorsichtsmaßnahmen in Deutschland, Südkorea und China bei den Lockerungen. Die schrittweise Aufhebung der Schutzmaßnahmen sei komplex und schwierig, sagt er in Genf. Die drei Länder hätten aber Vorkehrungen gegen ein Wiedererstarken der Pandemie getroffen.
Laumann fordert Hygienekonzept für Schlachthöfe
Nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben hat Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) von den Betreibern ein schlüssiges Hygienekonzept gefordert. Es gehe dabei nicht nur um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf.
Putin erklärt Ende von Corona-bedingtem bezahlten Urlaub
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Ende des wegen der Corona-Krise seit mehr als einem Monat geltenden bezahlten Urlaubs verkündet. “Ab morgen, dem 12. Mai, endet der bezahlte Urlaub, der im ganzen Land und in allen Wirtschaftsbereichen gilt”, sagte der Staatschef in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sei allerdings noch nicht zu Ende, warnte Putin.
In einer Rede im russischen Fernsehen: Wladimir Putin warnte, dass Kampf gegen die Corona-Pandemie noch nicht zu Ende sei. (Quelle: imago images)
Die Gefahr bleibe weiterhin bestehen, betonte er in seiner Rede an die Nation, die als Signal für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen gilt. Putin hatte den April zum bezahlten Urlaubsmonat in Russland erklärt. Damit sollte die Ausbreitung der Corona-Pandemie verlangsamt werden.
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin ruft die Bevölkerung auf, weiter vorsichtig zu handeln. (Archivbild) (Quelle: photothek/imago images)
Kanzlerin Merkel: “Neue Phase der Pandemie”
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach einem Video-Gespräch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Harz, dem Landrat Martin Skiebe und dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, in einem knappen Statement geäußert. Darin appellierte Merkel wiederholt an die deutsche Bevölkerung: “Wir kommen in eine neue Phase der Pandemie.” Es sei nun notwendig, “dass wir bei all den Lockerungen auch wirklich Sicherheit haben, dass die Menschen sich an die Grundgebote halten”, sagte Merkel. Dazu gehöre das Einhalten des Abstands, das Tragen von einem Mund-Nasen-Schutz und aufeinander Rücksicht zu nehmen. “Das ist ganz wichtig”, beendete die Kanzlerin ihre kurze Ansprache.
Ministerin fordert Sanktionen bei Verstößen auf Corona-Demonstrationen
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat ein konsequenteres Vorgehen der Polizei bei Protestveranstaltungen gegen Anti-Corona-Auflagen gefordert. “Ich erwarte, dass die Polizei für die nächsten Demonstrationen besser vorbereitet ist”, sagte Werner in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherheitsbehörden müssten aus den Erfahrungen der jüngsten Proteste lernen, bei denen Menschen zum Beispiel immer wieder die Abstände zu anderen nicht eingehalten hatten oder ohne Mundschutz unterwegs waren.
Verstoßen Teilnehmer nachweislich gegen Hygienevorschriften, hält Werner Sanktionen für angemessen. “Das ist auch eine Gerechtigkeitsfrage, gegenüber all denen, die sich an die Regeln halten”, sagte sie.
Covid-19-Klinik auf Berliner Messegelände fertig
Auf dem Berliner Messegelände ist innerhalb weniger Wochen ein Corona-Reservekrankenhaus entstanden. Zunächst rund 500 Infizierte und Covid-19-Patienten könnten isoliert und behandelt werden, falls die Berliner Kliniken im Lauf der Pandemie an ihre Grenzen stoßen sollten. “Denn die Bilder aus Italien, Spanien und New York haben uns gezeigt, dass gut aufgestellte Krankenhaussysteme überlastet werden können”, teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zur offiziellen Eröffnung des neuen Behandlungszentrums am Montag mit. Insgesamt könnten dort bis zu 1.000 Reservebetten entstehen.
Das Corona-Behandlungszentrum auf dem Berliner Messegelände: Hier ist im Fall der Fälle Platz für etwa 500 Covid-19-Patienten. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)
Einschränkungen im Coesfeld könnten gelockert werden
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht Chancen, dass die Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen im Kreis Coesfeld nicht weiter verschoben werden müssen. Wenn sich das Infektionsgeschehen auf den Bereich des geschlossenen Schlachthofs konzentriere und es im Umfeld keine weiteren Infektionen gebe, könnten Einschränkungen möglicherweise zum Wochenende auch im Kreis Coesfeld zurückgenommen werden, sagte Laumann.
Das Land hatte nach dem Ausbruch der Corona-Infektionen in dem Schlachthof für den Kreis Coesfeld viele Lockerungen auf den 18. Mai verschoben. Das betrifft unter anderem die Öffnung von Gaststätten, Fitnessstudios und Tanzschulen. Auch große Geschäfte durften am Montag im Kreis Coesfeld nicht mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche öffnen.
Deutschland: 750 Millionen Euro für Sonderprogramm zur Impfstoffforschung
Die Bundesregierung fördert die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus mit bis zu 750 Millionen Euro. Zwei Drittel davon entfielen auf die Ausweitung von Studien, der Rest auf die spätere Sicherung der Produktion in Deutschland, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in Berlin. Dafür werde ein Sonderprogramm aufgelegt. Die genauen Förderrichtlinien würden jetzt ausgearbeitet, Doppel-Förderungen solle es nicht geben. “Die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs ist die zentrale Herausforderung, um die derzeitige Pandemie unter Kontrolle zu bringen”, sagte Karliczek. Es sei der Schlüssel, um wieder ein normales Leben zu führen, erklärte die Forschungsministerin.
Das neue Sonderprogramm ergänze die international bereits zugesagten Gelder Deutschlands. Ein weltweites Bündnis zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs hatte vergangene Woche 7,4 Milliarden Euro an Spendenzusagen eingesammelt. Von Deutschland kamen 525 Millionen Euro.
Sobald ein Impfstoff gefunden werde, solle dieser in “großem Stil” produziert werden, sagte die Forschungsministerin. “Wir dürfen trotzdem keine Wunder erwarten”, erklärte sie weiter. Man müsse sich in der Impfstoffforschung auf Rückschläge einstellen, das gehöre leider dazu. Nach wie vor ginge man davon aus, dass vor 2021 oder sogar 2022 kein Impfstoff gefunden werden würde.
Kölner Dom wieder für Touristen geöffnet
Der Kölner Dom ist nach achtwöchiger Unterbrechung wieder für Touristen zugänglich – allerdings unter Auflagen. Nachdem in der Corona-Krise bereits seit Monatsbeginn wieder Gottesdienste möglich seien, solle der Dom schrittweise wieder mehr Menschen in einer verantworteten Weise zugänglich gemacht werden, sagte ein Dom-Sprecher in Köln. “Der Dom soll allen offenstehen.”
Zu den Auflagen gehört, dass sich maximal 200 Besucher gleichzeitig im Dom aufhalten dürfen. Für Besucher gilt die Mundschutzpflicht. Sie dürfen in dem Gotteshaus nur eine bestimmte Route durchlaufen. Führungen und die Besteigung des Südturms seien noch nicht möglich, sagte der Sprecher. Wegen Bauarbeiten sei außerdem der Chorumgang um den Dreikönigsschrein geschlossen.
Seit dem 15. März war der Kölner Dom wegen der Corona-Pandemie nur für das stille Gebet geöffnet. Normalerweise besuchen den Dom nach Angaben des Domkapitels im Schnitt 16.000 bis 20.000 Menschen täglich. Er ist eines der meistbesuchten Gotteshäuser in Deutschland.
Merkel mahnt erneut zur Vorsicht in Corona-Krise
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Corona-Krise erneut zur Vorsicht beim Umgang mit der Pandemie gemahnt. Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums. Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden, kritisierte die Kanzlerin. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten.
Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten. Sie habe zudem angekündigt, sich an diesem Mittwoch im Bundestag bei der Regierungsbefragung erneut zu den für die Bundesregierung relevanten Maßzahlen zur Einordnung des Pandemiegeschehens zu äußern. Merkel und der Bundesregierung war zuletzt vorgehalten worden, mit unterschiedlichen Kennzahlen für Verwirrung gesorgt zu haben.
Wuhan meldet wieder neue Coronavirus-Infektionen
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden den zweiten Tag in Folge neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. In einem Wohnviertel der Stadt wurden am Montag fünf Neuinfektionen bestätigt, wie die Behörden mitteilten. In dem Viertel war bereits am Sonntag eine Ansteckung bei einem 89-jährigen Mann festgestellt worden – die erste seit mehr als einem Monat.
Die zentralchinesische Industriemetropole Wuhan ist der Ursprungsort der Coronavirus-Pandemie. Um das Virus einzudämmen, stellten die Behörden die gesamte Stadt für mehr als zwei Monate unter Quarantäne. Seit der Aufhebung der Ausgangssperre vor gut vier Wochen gilt Wuhan eigentlich als “risikoarmes” Gebiet. In dem betroffenen Wohnviertel wurde die Infektions-Risikostufe nun aber von “niedrig” auf “mittel” hochgesetzt.
Temperaturmessung bei Studierenden: In Wuhan wurden die Corona-Beschränkungen nach mehr als zwei Monaten gelockert. (Quelle: Chinatopix/AP/dpa)
Hamburger Polizei stellt viele Verstöße gegen Corona-Regeln fest
Die Hamburger Polizei hat am vergangenen Wochenende eine Vielzahl an Verstößen gegen die coronabedingten Kontaktbeschränkungen festgestellt. 220 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet und 120 Platzverweise ausgesprochen, sagte eine Sprecherin. Mehr dazu lesen Sie hier. Welche Regeln in Ihrem Bundesland gelten, sehen Sie hier.
Zahl der neuen Todesfälle in Spanien gesunken
Die Zahl der täglich gemeldeten Coronavirus-Toten in Spanien ist auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen gefallen. Das Gesundheitsministerium berichtet von 123 neuen Todesfällen. Insgesamt sind damit nachweislich 26.744 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus in Spanien gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg binnen 24 Stunden um 3.046 auf 227.436.
Russland meldet wieder Rekordanstieg bei Neuinfektionen
Russland meldet mit 11.656 Neuinfektionen erneut einen neuen Höchstwert. Damit stieg die Zahl der nachweislichen Ansteckungen auf 221.344. Seit Tagen legen die Infektionen in Russland um mehr als 10.000 zu. Die Behörden führen dies auch auf ein verstärktes Testprogramm zurück. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 94 auf 2.009.
Coesfeld: Fälle am Wochenende weiter gestiegen
Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher. Laut Robert Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte.
Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind 230 Infizierte aus dem Westfleisch-Werk. 952 der rund 1.200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen. Am Sonntag hatte es unter anderem auch Massentests in einem Westfleisch-Betrieb in Hamm gegeben. Rund 1.000 Mitarbeiter seien dort getestet worden, die übrigen sollten am Montag folgen, sagte der Westfleisch-Sprecher. Ergebnisse zu den Tests in Hamm gab es am Montag zunächst noch nicht. Wo die Obergrenze ebenfalls überschritten wurde, lesen Sie hier.
Großschlachterei Westfleisch: In Coesfeld wurde der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bereits überschritten. (Quelle: Kirchner-Media/imago images)
Experten: Corona-Krise könnte Impfbereitschaft fördern
Viele Menschen warten sehnsüchtig auf eine Impfung gegen das neue Coronavirus. Doch es gibt auch gegenteilige Ansichten: Bei den Protest-Demonstrationen am Wochenende gegen die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie waren auch Impfgegner mit dabei. Nach Ansicht des Experten Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften könnte die Corona-Krise Impfskeptiker aber mittelfristig dazu bewegen, künftig mehr auf Schutzimpfungen zu vertrauen. “Weil sie sehen, wie eine Welt ohne Impfen aussehen könnte.”
Außerdem führt uns die Pandemie vor Augen, wie sehr Viren unsere Gesellschaft, unseren Wohlstand und unsere Existenz bedrohen können. “Mein Eindruck ist, dass die große Mehrheit der Bevölkerung dem Impfgedanken sehr zugeneigt ist”, schließt sich der Erlanger Infektionsimmunologe Christian Bogdan, der auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) ist, an.
Warnung vor Problemen beim Hochfahren von Kita- und Schulbetrieb
Der Städte- und Gemeindebund warnt vor massiven Schwierigkeiten beim Hochfahren des Schul- und Kitabetriebs in den kommenden Wochen. “Wir müssen einen Schichtbetrieb organisieren, damit nie zu viele Kinder gleichzeitig im Schulgebäude sind”, sagte Verbandspräsident Uwe Brandl der Zeitung “Welt” vom Montag. “Wir müssen die Taktzeiten der Busse anpassen, damit alle Schüler an die Schulen kommen.” Im ländlichen Raum müssten dafür eigene Buslinien organisiert werden.
Nach den bisherigen Vorgaben müsse es Ausschreibungsverfahren geben, um den günstigsten Unternehmer zu finden. “Wenn wir das weiter so handhaben, werden wir einen Busdienst erst im Oktober etablieren können”, sagte Bradl. “Wir brauchen schnelle Entscheidungen. Darunter auch solche, die unter Umständen jenseits der bisherigen Vergabepraxis stattfinden.”
Spahn fordert konsequentes Durchgreifen vor Ort
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Behörden in Ländern und Kommunen aufgefordert, im Kampf gegen das Coronavirus konsequent durchzugreifen. “Wir brauchen das beherzte, umfassende Vorgehen vor Ort”, betonte Spahn am Sonntagabend im “heute journal” des ZDF. Es sei sehr wichtig, alle Infektionen schnell nachzuvollziehen und Kontaktpersonen zu isolieren. Nur wenn in den Landkreisen sofort gehandelt werde, könne verhindert werden, dass die Zahlen auch bundesweit wieder anstiegen.
Der Bund hatte den Ländern vergangene Woche weitgehend freie Hand für die Lockerung der Corona-Auflagen gegeben. Vereinbart wurde aber eine Art Notfall-Mechanismus: Danach sollen in der betreffenden Region wieder strikte Beschränkungen greifen, wenn innerhalb einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert werden. Inzwischen sind fünf Orte in Deutschland bekannt, in denen diese Obergrenze überschritten wird. Hier lesen Sie mehr.
Spahn verteidigte die Vereinbarung gegen Kritik. “Es wirkt doch”, sagte er. Wichtig sei, dass alle zusammenstünden. Die Debatte werde immer polarisierter, das zeigten auch die Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen. Deshalb müsse die Politik die notwendigen Maßnahmen noch besser erklären und erläutern. Für Entwarnung sei es viel zu früh: “Wir sind noch immer mitten in dieser Pandemie”, mahnte Spahn.
Jens Spahn: Der Bundesgesundheitsminister mahnt zu schnellem Handeln in den Regionen. (Quelle: Peter Kneffel/dpa)
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