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Bund und Länder sind sich einig: In vielen Landkreisen können die Corona-Maßnahmen gelockert werden – unter der Bedingung, dass die Zahl der Neuansteckungen einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Hier sehen Sie täglich, wie die Lage aktuell ist.
Viele Deutsche sehnen sich nach einem Ende der wochenlangen Ausnahmeregelungen und Einschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie. Laut den Führungsspitzen von Bund und Ländern ist eine teilweise Rückkehr zur Normalität auch wieder möglich. Bundesregierung und Ministerpräsidenten haben sich darauf geeinigt, dass Verbote auf regionaler Ebene schrittweise gelockert werden dürfen – unter bestimmten Voraussetzungen.
Neue Obergrenze festgelegt
So müssen Abstandsregeln und Hygienevorschriften weiterhin eingehalten werden. Außerdem wurde eine neue Obergrenze festgelegt: Demnach dürfen Maßnahmen gelockert werden, wenn in der betroffenen Region in den vergangenen sieben Tagen nicht mehr als 50 Neuinfektionen pro 100,000 Einwohnern gemeldet wurden. Zeichnet sich ein erneuter Ausbruch in der Normalbevölkerung ab, sollen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die genauen Details sind noch unklar.
Unsere interaktive Karte zeigt, welche Landkreise die Obergrenze sprengen oder an ihr kratzen.
Fahren Sie mit dem Mauszeiger über einen Landkreis, um zu erfahren, wie viele Neuinfektionen es in den vergangenen sieben Tagen pro 100,000 Einwohner gab. Die Daten stammen vom Robert Koch-Institut und werden täglich aktualisiert. Bitte beachten: Landkreise und gleichnamige Kreisstädte werden gesondert ausgewiesen. Um beispielsweise den Wert für die Stadt Rosenheim im Landkreis Rosenheim zu sehen, müssen Sie gegebenenfalls in die Karte hineinzoomen.
Der aktuelle Ausbruch im Landkreis Coesfeld geht vor allem auf einen Großbetrieb zur Fleischverarbeitung zurück, in dem sich mehr als 120 Mitarbeiter infiziert haben. Mehr dazu hier. Wie der stark betroffene Landkreis Greiz in Thüringen mit der hohen Anzahl an Infizierten umgehen will, können Sie hier nachlesen.
Für diese Statistik wird die Zahl der Neuinfektionen ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt. Das ist wichtig, da bei der Betrachtung der absolten Zahlen vor allem die Hotspots in den Großstädten auffallen würden, nicht aber in kleineren Gemeinden mit wenigen Einwohnern. Durch die Berechnung von 7-Tages-Intervallen werden zudem statistische Schwankungen durch Wochend- und Feiertage zumindest teilweise aufgefangen.
Warum wurde 50 als Obergrenze festgelegt?
Bei einer geringen Zahl von Neuinfektionen lassen sich die betroffenen Personen einfacher isolieren und weitere Ansteckungen vermeiden. Auf dem Land gelingt das vermutlich noch besser als in dicht besiedelten Großstädten.
Tatsächlich ist es vielen Landkreisen in Deutschland bereits gelungen, die neuen Fallzahlen auf ein Minimum zu reduzieren. Manche Regionen, vor allem im Osten der Bundesrepublik, waren nie besonders stark betroffen. Warum das so ist, können Sie hier nachlesen. Bald schon könnten mehr und mehr Landkreise und Städte “Corona-frei” sein, während das Virus anderswo noch immer Opfer fordert. Diesen regionalen Unterschieden soll die neue Regelung Rechnung tragen. Für und Wider der neuen Strategie haben wir hier besprochen.
Trotzdem ist weiterhin Vorsicht geboten, denn eine zweite Welle im Herbst ist wahrscheinlich. Virologen warnen sogar, dass sich Sars-CoV-2 inzwischen deutschlandweit verbreitet hat, so dass es dann zu mehreren Ausbrüchen gleichzeitig kommen würde.