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Erst am Donnerstag hatte Vize-Chef Lars Schaade angekündigt, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) keine regelmäßigen Pressekonferenzen mehr gibt. Nur in besonderen Fällen. Wie heute, da die Reproduktionszahl (R-Wert) mehrere Tage hintereinander wieder über 1 liegt!
Nach zuletzt positiven Trends und einem Absinken der Infektionsrate bis auf 0.65 liegt sie nach RKI-Angaben aktuell bei 1.07. Damit befindet sie sich den dritten Tag in Folge über 1.0.
Das heißt: Jeder Infizierte sorgt im Schnitt für mehr als eine Neuansteckung. Das RKI sagt, dass die Reproduktionsrate unter 1 sinken müsse, um die Epidemie abflauen zu lassen.
Der Reproduktionsfaktor „R“ ist bei der Ausbreitung des Coronavirus nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nicht alleine entscheidend, um die aktuelle Lage zu bewerten. Wichtig seien auch die Zahl der Neuinfektionen im Tagesvergleich, die Zahl der positiv ausgefallenen Tests sowie die Be- und Auslastung des Gesundheitswesens, sagte Schaade in Berlin.
Die R-Zahl könnte nach Schätzungen des RKI auch in den nächsten Tagen weiter bei etwa 1 liegen. Ursache sei, dass sich die Zahl täglicher Neuinfektionen kaum mehr verringere und sich einem Plateau nähere, sagte Schaade. Die aktuelle Reproduktionszahl bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.
Generell unterliege der R-Wert Schwankungen. Bei geringen Fallzahlen veränderten einzelne Ausbrüche wie an Schlachthöfen die Ansteckungsrate schnell. Daher werde das RKI künftig einen sogenannten geglätteten R-Wert mitteilen, bei dem solche Schwankungen besser ausgeglichen würden.
Schaades Einschätzung: „Die Gefährdung in Deutschland ist deutlich geringer als es noch vor vier Wochen der Fall war, aber sie ist nicht weg.“
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen war ebenfalls wieder angestiegen: um fast 1000 auf jetzt mehr als 170 000 Fälle.
Was ist das Robert-Koch-Institut?
Das Robert-Koch-Institut berät die Regierung in der Coronavirus-Krise, stellt Zahlen zur Verfügung, die dem RKI von den Gesundheitsämtern gemeldet werden. Hier failed Meldungen mal aus, sind besonders am Wochenende unregelmäßig. Deshalb sind die Zahlen des RKI in der Regel auch etwas geringer als etwa von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA).
Die selbstständige Bundesbehörde bestimmt mit ihren Zahlen und Untersuchungen und den daraus gewonnen Erkenntnissen derzeit unser aller Leben.
Hier arbeiten Menschen mit 90 verschiedenen Berufen aus 50 Nationen. Von den 1296 Mitarbeitern sitzen 1224 in Berlin und 72 in der Außenstelle in Wernigerode. Allein das Berliner 24/7 – Lagezentrum hat 150 Mitarbeiter.
„In der aktuellen Situation befasst sich die Mehrheit des gesamten Personals mit dem Kampf gegen das Covid-19-Virus“, sagt RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.
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