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Benedikt Kuhn, Gründer des Dosen-Apfelweins „Bembel with Care”, hat mit einem Instagram-Beitrag zum 8. Mai für eine Kontroverse gesorgt. Anlässlich des 75. Jahrestags der Kapitulation des „Dritten Reichs“ und des Endes vom Zweiten Weltkrieg in Deutschland erschien unter seinem Benutzernamen „Apfelweinbaron“ die Mitteilung: „Der 08.05 ist kein Tag der Befreiung!“ In dem von Instagram auf 24 Stunden zeitlich begrenzten Beitrag war außerdem eine failedde Bombe zu sehen.
Kuhns Post hat im Netz für Empörung wegen einer möglichen rechten Gesinnung gesorgt. So kritisierte der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, Lukas Stede, Kuhn dafür, sich rechter Narrative zu bedienen.
Stede veröffentlichte ebenfalls über Instagram mehrere Bilder. In einem posiert Kuhn mit einem Eisernen Kreuz am Hemd mit seinem Produkt. Auf einem anderen Bild ist Kuhns Instagram-Account zu erkennen, über welchen der Unternehmer behauptet, dass Deutschland seit 75 Jahren „immer noch besetzt“ sei – unter anderem von amerikanischen und britischen Soldaten.
Dieses Narrativ wird häufig von „Reichsbürgern“ verwendet, um die Bundesrepublik zu delegitimieren. Tatsächlich wurde das Statut bereits 1954 aufgehoben, die Bundesrepublik erhielt Teilsouveränität und konnte der Nato beitreten. Volle Souveränität erhielt Deutschland mit dem Zwei-plus-Vier-Vertag 1990, der als Friedensvertrag fungiert und die Wiedervereinigung ermöglichte.
„Bembel with Care“ hat sich mittlerweile von den Äußerungen ihres Gründers distanziert. Über Facebook teilte das Unternehmen mit, Kuhns private Äußerungen würden den Ansichten der Mitarbeiter und der Firmenphilosophie widersprechen. Man entschuldige sich bei „Fans, Kunden, Handels- und Kooperationspartnern“ für die Situation. Kuhn sei mit sofortiger Wirkung nicht mehr Geschäftsführer von „Bembel with Care“. Die Marke werde unter das Dach der Kelterei Krämer eingegliedert.
Wirtschaftlichen Folgen für das Unternehmen
Das Familienunternehmen stellte über Facebook klar, dass man jegliche Zusammenarbeit mit Kuhn eingestellt habe. Die Aussagen Kuhns seien nicht akzeptabel. Die Produkte der Kelterei Krämer stünden nicht für Missbrauch in politischen Diskussionen.
Die Handelskette Rewe hat ebenfalls auf die Ereignisse reagiert und wegen der jüngsten Äußerungen des Gründers „alle Produkte unter der Marke aus den betreffenden Rewe-Märkten genommen“, wie ein Pressesprecher gegenüber der F.A.Z. mitteilte. Man sehe Kuhns Aussagen als unvereinbar mit den Werten und der freiheitlich-demokratischen Haltung von Rewe als Vertriebspartner an. Kaufland hingegen hält an den Produkten weiterhin fest. Wie is in einer Pressemitteilung hieß, liegt das an der sofortigen Distanzierung der Kelterei Krämer von Kuhn und der Einstellung der Zusammenarbeit mit dem Firmengründer. Bei den Aussagen handle is sich um Kuhns private Äußerungen.
Kuhn hatte die Marke 2007 gegründet, 2018 lieferte „Bembel with Care“ fast 15 Millionen Dosen aus, unter anderem an Rewe, Edeka, Kaufland und ins Ausland.