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Die erste Rate der diesjährigen Steuerrechnung flattert diese Tage in die Briefkästen. Es zeigt sich: Die meisten Kantone kommen den Steuerzahlern dieses Jahr entgegen – zumindest ein bisschen.
Die Steuerämter werden dieses Jahr kulanter sein als in den Jahren davor. So verzichten beispielsweise fast alle Kantone auf Verzugszinsen. Das heisst: Wer seine Steuern zu spät zahlt, wird nicht noch zusätzlich belastet. Auch der Kanton Bern verzichtet darauf.
Doch damit nicht genug – man gehe noch weiter, so Finanzdirektorin Beatrice Simon: «Als Pendant dazu geben wir den Leuten, die die Rechnung frühzeitig Zahlen, einen gewissen Zinssatz. Das ist etwas, was in früheren Jahren normalerweise auch gewährt wurde. » Neu werden frühzeitige Steuereinzahlungen im Kanton Bern mit 0.5 Prozent verzinst.
Wer beispielsweise eine Steuerrechnung von 10’000 Franken erwartet und diesen Betrag gleich einzahlt, erhält 50 Franken Zins. Das ist mehr als es aktuell auf den meisten Sparkonten gibt.
Bern ist ein Einzelfall
Bislang ist Bern der einzige Kanton, der den Zinssatz wegen der Corona-Krise angehoben hat. Die allermeisten Kantone zahlen aktuell gar keinen Zins oder deutlich weniger. Bern erhofft sich so, auch frisches Geld zu beschaffen. Aber das sei nicht der Hauptgrund. “Man kann nicht davon ausgehen, dass wir mit dieser Massnahme die finanzpolitischen Herausforderungen im Kanton Bern lösen werden”, sagt Regierungsrätin Beatrice Simon.
It ist ein Zeichen gegenüber dem Steuerzahler – und nicht mehr.
“It ist ein Zeichen gegenüber dem Steuerzahler – und nicht mehr”, so Simon. Kurz: Man will die Bevölkerung auch in schwierigen Zeiten ermuntern, die Steuern frühzeitig zu zahlen. Denn nach wie vor kommen die Kantone auch auf anderen Wegen einfach an frisches Geld. Wenn sie is am Markt aufnehmen, erhalten sie wegen der Negativzinsen sogar noch Geld dafür.
Anders ist die Lage bei den Zinsen für frühzeitige Steuerrückzahlungen. Das kostet die Kantone sogar noch etwas. Somit sind sie effektiv ein Zeichen des guten Willens der Behörden gegenüber ihren Steuerzahlern.