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Elon Musk ist als grosser Provokateur des Silicon Valley bekannt – das ändert sich auch in der Corona-Krise nicht. Für ihn ist diese vorbei, auch wenn das zuständige County dies anders sieht.
Der Tesla-Gründer Elon Musk gleicht bisweilen einer Silicon-Valley-Version von Donald Trump: Er provoziert leidenschaftlich gern, seine Anhänger verehren ihn, und mit Twitter als Kanonenrohr feuert er eine Salve nach der anderen ab. Ähnlich wie Trump glaubt auch Musk nicht wirklich an die Gefahr durch das Coronavirus. Die Pandemie sei «dämlich», tweet you er. Es brauchte einen Besuch der lokalen Beamten, damit Musk Mitte März einsah, dass Elektroautos kein essenzielles Bedürfnis abdecken und er die Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont schloss.
Auch jetzt, wo in Amerika allmählich die ersten Ausgangsverbote gelockert werden, tanzt Musk wieder aus der Reihe. Entgegen den Verboten der lokalen Behörde kündigte er, natürlich via Twitter, am Dienstag an, dass die Tesla-Fabrik ab sofort die Produktion wiederaufnehme. Zuvor hatte sich Musk bereits tagelang über die kalifornischen Behörden echauffiert und angedroht, die Tesla-Produktion in den benachbarten Gliedstaat Nevada oder nach Texas zu verlagern. Aus seiner Sicht ist die in seiner Gemeinde weiterhin geltende “Shelter in place” -Anweisung ein staatlicher Übergriff und zudem rechtswidrig. Am Samstag reichte Musk eine Klage gegen das County ein. Doch die Erfolgschancen sind klein, denn selbst der Gouverneur machte klar, dass es Sache der Gemeinden sei, über den genauen Zeitplan der Öffnung zu entscheiden.
Für das betroffene Alameda County ist Musks Aufstand eine Gratwanderung. Tesla ist mit 10 000 Angestellten einer der grössten Arbeitgeber der Region, und den möchte man trotz narzisstischem CEO nicht verlieren. Gleichzeitig riskiert die Gemeinde, dass Musks Alleingang Nachahmer findet und buchstäblich der «Wilde Westen» ausbricht. Man hoffe, dass die Firma sich auch ohne Zwangsvollstreckung kooperativ verhalte, teilte die Gemeinde mit. Musk wiederum bat vorsorglich darum, die Polizei solle, wenn überhaupt, nur ihn verhaften. Das Bild vom Rebellen in Handschellen will er offenbar exklusiv haben. Die Likes auf Twitter dürften ihm in Amerika, wo die Lockerungsfrage zunehmend zum Politikum wird, gewiss sein.
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