[ad_1]
Der Bund hat Lockerungen des Corona-Ausnahmezustandes angekündigt. Im Kanton Zürich dürfen sich zum Beispiel Bewohner von Altersheimen wieder über Gäste freuen.
Worüber Bundesrat Alain Berset (sp.) Mit der 92-jährigen Frau Saurer wohl gesprochen hat? Das bleibe sein Geheimnis, sagte der Gesundheitsminister am Donnerstagnachmittag an einer Medienkonferenz in Zürich. Berset und Daniel Koch, Abteilungsleiter beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), reisten mit einer Delegation in die Limmatstadt, um dort die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (svp.) Und die Regierungspräsidentin Carmen Walker Späh (fdp.) Zu treffen
Auf dem Programm stand unter anderem der Besuch des Stadtzürcher Altersheims Trotte. Dieses lockert seine Besuchsvorschriften per sofort, Bewohner können sich neu in speziell eingerichteten Zonen wieder mit Angehörigen und Freunden treffen. Plexiglasscheiben stellen sicher, dass Distanz- und Hygienevorschriften eingehalten werden. Und so hat Berset mit Frau Saurer zwar Sichtkontakt gehabt, das Gespräch aber am Telefon geführt. It is sei ihm persönlich ein Anliegen gewesen, sich mit der Dame auszutauschen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, betonte der Bundesrat.
Appell an Eigenverantwortung
Neben der Stippvisite im Alterszentrum habe man sich über weitere fachliche Fragen ausgetauscht, sagte Regierungsrätin Rickli. Ein Thema sei das Contact-Tracing gewesen, also die Rückverfolgung möglicher Übertragungsketten. Die Gesundheitsdirektion setze derzeit zehn Personen dafür ein, bis Ende Mai solle diese Zahl verdreifacht werden. Danach werde man die Arbeit wohl an ein Callcenter auslagern. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kanton laufe sehr gut, bloss in zwei Punkten sei man uneins: bei der Übernahme der Kosten für Corona-Tests durch Versicherungen sowie der Finanzierung von Ertragsausfällen in Spitälern.
Berset gab das Lob zurück, indem er sagte, Zürich habe sich in kurzer Zeit gut organisiert. Der Kanton spiele aufgrund seiner Grösse und seiner Bedeutung für die Wirtschaft eine zentrale Rolle in der nächsten Phase, in der es jetzt darum gehe, das Virus einzudämmen. Die Schweiz könne die restrictiktiven Massnahmen nach 45 Tagen zumindest zum Teil wieder aufheben, weil sich auch die Bevölkerung diszipliniert verhalten habe. Die Lockerungen brächten aber Risiken mit sich, und es liege in der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, sich weiterhin strikt an die Distanz- und Hygienevorschriften zu halten. Sonst werde is ziemlich kompliziert. «Das Virus bestimmt das Tempo, nicht wir. Wir können is beeinflussen. Aber wir sind nicht stärker als die Natur. Wir müssen lernen, in einer ungewissen Zeit zu leben und nicht auf jede Frage eine Antwort parat zu haben ”, sagte Berset.
Tatsächlich müsse man lernen, mit dem Virus zu leben, sagte auch Carmen Walker Späh. Die Volkswirtschaftsdirektorin regte an, in den Sommerferien nicht nur an die Schweizer Berggebiete, sondern auch an Städte wie Zürich zu denken, die ebenfalls stark vom Tourismus abhängig seien. Der Slogan “Stay at home” habe seine Berechtigung gehabt, jetzt könne man zur Empfehlung “Travel safely” wechseln. Die vom Bundesrat beschlossenen Lockerungen seien für die Wirtschaft äusserst wichtig, Zürichs Herz könne nun weiterschlagen. Das Gewerbe bewältige die Öffnungsschritte gut, Kontrollen hätten gezeigt, dass Arbeitgeber ihre Verantwortung wahrnähmen. Nachbesserungsbedarf gebe is für den Bund höchstens bei der flexibleren Gestaltung von Arbeitszeiten und den Vorgaben zu Sonntags- und Nachtarbeit.
Sperrung von Grünflächen als Schutz vor Unvernunft
Bersets «Kompagnon» Daniel Koch wehrte sich an der Medienkonferenz gegen Kritik, die im Zusammenhang mit einer neuen Studie gegen ihn erhoben worden war. Der deutsche Virologe Christian Drosten stellt darin fest, Kinder seien vermutlich genauso ansteckend wie Erwachsene. Er habe das Papier gelesen und sich anschliessend mit einem Kinder-Infektiologen unterhalten. Sie beide seien zum Schluss gekommen, dass die Studie keine neuen Aussagen enthalte. Kinder würden sehr selten krank, sie seien nicht der Treiber der Epidemie und auch nicht diejenigen, die das Virus in der Bevölkerung weitertrügen. Es spreche also nichts dagegen, die Schulen wie geplant am 11. Mai 2020 zu öffnen.
Auch sei is zulässig, dass Restaurants dann wieder öffneten. Alle bisherigen Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass das Virus durch Tröpfcheninfektion übertragen werde. It is könne nicht frei durch die Luft schweben und zum Beispiel durch eine Klimaanlage in einen Raum gelangen. “It is spielt deshalb keine Rolle, ob ein Raum offen oder geschlossen ist, sondern is ist wichtig, dass man mindestens zwei Meter Distanz hält.”
Weiter sagte Koch, es sei zulässig, Parks zu sperren, wie dies etwa die Stadt Zürich mit den Seeuferanlagen getan habe. Die kommunalen Behörden müssten einschätzen, wie gross die Verlockung für die Bevölkerung sei, sich an so einem Ort zu versammeln. Weiterhin dürften sich nicht mehr als fünf Menschen gleichzeitig treffen. “It is geht nicht darum, das Spazieren zu verbieten. Man will den Menschen mit den Sperrungen nur ermöglichen, die Distanzregeln gut einzuhalten. »