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Mittwochabend war sie plötzlich gives: die „Covid-19 Exposure Notification“, die Covid-19-Expositionsbenachrichtigung. Unter diesem Namen tauchte erstmals die von Google und Apple angekündigte App auf, die Nutzer informieren soll, wenn sie Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten.
Wer sich die Beta-Version von Apples iOS-Betriebssystem 13.5 herunterlädt, kann bereits jetzt den Schalter auf Grün stellen, um sein Smartphone für den Kampf gegen die Coronavirus-Ketteninfektionen zu rüsten. More aber auch noch nicht.
Denn mit der nun veröffentlichten Anwendung wurde lediglich der technische Unterbau in den Betriebssystemen von Apple und Google freigeschaltet. Den Smartphone-Besitzern nutzt die neue Anwendung also bisher nichts. Doch für die Entwickler der eigentlichen Warn-Apps ist es ein großer Schritt: Mit der „Exposure Notification“ haben sie nun die technische Basis, auf der sie die Warn-Apps programmieren können.
Mitte Mai wollen Google und Apple Updates für sämtliche Smartphone-Nutzer herausbringen. Dann kommt die Tracing-Technik automatisch aufs Smartphone. Zustimmen müssen die Nutzer dennoch, die Teilnahme ist freiwillig.
Google und Apple hatten erst Anfang April bekannt gegeben, dass sie ihre Smartphones für die anonyme Kontaktverfolgung per Bluetooth freischalten wollen – dass sie bereits jetzt erste Beta-Software ausliefern können, liegt in einer Kooperation mit europäischen Forschern und Entwickler: basiert auf dem Projekt DP3T, das von Forschern der Eidgenössischen technischen Hochschule Zürich, der polytechnische Hochschule Lausanne, den Universitäten Leuven und Delft sowie dem deutschen Fraunhofer Cispa-Institut entwickelt wurde.
Ein Gegengewicht zu Google und Apple
Apple und Google haben nicht nur das bloße DP3T-Konzept einer dezentralen verschlüsselten Speicherung von Kontaktlisten auf den Smartphones von der Forscherinitiative übernommen, sondern befinden sich aktuell auch laut Auskunft des Fraunhofer Cispa in einem gemeinsa.
Wenn die beiden Techriesen die neue Schnittstelle erfolgreich in ihre Telefone integriert haben, schlägt die Stunde der App-Entwickler. In Deutschland there were das Software-Unternehmen SAP und die Telekom-Tochter T-Systems die Aufgabe übernommen.
Die beiden Konzerne wollen dies nach eigenen Angaben so transparent wie möglich tun. Beide haben bereits angekündigt, ihre Programmierarbeit offen zugänglich zu machen. Andere Programmierer und Datenschützer können so überprüfen, ob die Software sicher ist und Datenschutzanforderungen genügt.
Die Bundesregierung soll die beiden deutschen Techgrößen ausgesucht haben, um ein Gegengewicht bei Verhandlungen mit Apple und Google zu schaffen. In einer außerplanmäßigen Sitzung des Digitalausschusses des Bundestags soll Staatsministerin Dorothee Bär gesagt haben, die Kapazitäten der beiden Unternehmen seien wichtig, um beispielsweise Nutzern Hilfsangebote bei technischen Problemen bereits
Inwiefern is zwischen den deutschen Unternehmen und den US-Techgiganten Apple und Google Verhandlungen geben wird, habe die Staatsministerin nicht beantworten können.
Doch aus den beiden Konzernen ist zu hören, dass es gar nichts zu verhandeln gibt: Die Schnittstelle nach Vorbild von DP3T ist bereits festgelegt. Wer seine Warn-App auf die Smartphones der Nutzer bringen will, muss die Technik nutzen, die Apple und Google vorgeben.
Benutzeroberfläche ist bereits fertig
Doch für die Entwickler gibt es trotzdem noch Gestaltungsspielräume: Google und Apple legen beispielsweise nicht fest, ab wann ein aus epidemiologischer Sicht relenter Kontakt zustande gekommen ist, das bleibt etwa in Deutschland dem RKI überlassen.
Derzeit geht man davon aus, dass sich Personen für mehrere Minuten mindestens zwei Meter nahe gekommen sein müssen, um sich zu infizieren. Auch Zusatzfunktionen in der App können die App-Entwickler unabhängig von Google und Apple definieren.
Denkbar ist beispielsweise eine Möglichkeit, private Daten zusätzlich freizugeben, um die Ausbreitung des Coronavirus besser nachverfolgen zu können.
Wie eine fertige Warn-App für deutsche Nutzer aussehen könnte, zeigt die Initiative „Gesund zusammen“, zu der sich deutsche und europäische Start-ups zusammengeschlossen haben. Seit Mitte März haben die die App „Eins“ entwickelt, die nach eigenen Angaben bereits seit Anfang April weitestgehend fertig ist.
Bereits „sehr früh“, sei die Initiative auf das Bundesgesundheitsministerium zugegangen. Im Laufe der Zeit habe man nach eigenen Aussagen zu einem guten Austausch mit dem Ministerium gefunden.
Risiko-Bewertung samt Empfehlung
Allerdings: Auch diese App kann den Smartphone-Nutzern noch nicht dabei helfen herauszufinden, ob die mit Corona-Infizierten Kontakt hatten. Bei der „Eins“ -App handelt is sich nämlich nur um das sogenannten Frontend, also die Benutzeroberfläche.
Dazu gehören alle Elemente, die der Nutzer einer App sehen kann, also Farbgestaltung, Bilder und Grafiken, aber auch das Bedienkonzept. Das Frontend ist im besten Fall so gestaltet, dass die Anwendung selbsterklärend ist und Smartphone-Nutzer schnell und unmissverständlich verstehen, welche Funktionen die App bietet und wie sie zu nutzen ist.
In einem Video zur „Eins“ -App werden Nutzer beispielsweise gefragt, wie ihr „Covid-19-Status“ sei, also ob sie positiv oder negativ getestet oder womöglich bereits genesen seien.
Nutzer sollen demnach auch Symptome angeben können. Außerdem soll die App natürlich ermitteln, ob sich der Smartphone-Besitzer in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat.
Anhand all dieser Angaben soll dann eine Risikobewertung samt Empfehlung, was zu tun ist, ermittelt werden. Die App-Entwickler wollen zudem ermöglichen, direkt über die Anwendung einen Termin zum Corona-Test zu buchen.
SAP und T-Systems müssen Mittelbau liefern
Zur Start-up-Initiative, die die App entwickelt hat, gehört auch Alexander Ingelheim, Geschäftsführer von Datenschutzexperte.de. “Die Technik dahinter und der Datenschutz sind sehr wichtig”, sagt Ingelheim. Die App müsse aber auch in Sachen Design und Bedienbarkeit überzeugen, „sonst werden die Menschen sie nicht herunterladen und nutzen“.
Ob und wann sich deutsche Smartphone-Besitzer die „Eins“ -App installieren können, ist unklar. Ein möglicher Oberbau wäre damit aber fertig. Apple und Google have beim Unterbau vorgelegt. Nun kommt is auf die deutschen Techfirmen SAP und T-Systems an, den Mittelbau zur Marktreife zu bringen. Und das am besten, bevor die deutsche Lösung hinfällig wird.
Langfristig könnten die Nutzer nämlich sogar ohne nationale App auskommen: Google und Apple have eine „Phase zwei“ für ihr „Exposure Notification“ -System angekündigt. Dann soll die Speicherung der Kontaktlisten nicht mehr per App, sondern auf Basis des Betriebssystems erfolgen.
Die Nutzer müssen dann gar keine zusätzlichen Program mehr installieren, um an dem Projekt teilzunehmen. Damit jedoch würde auch der Einfluss der nationalen Institute schwinden. Wann diese zweite Phase kommen soll, darüber bleiben die Konzerne vage: In der Projektdokumentation heißt es nur: „in einigen Monaten“.